Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Englisch-normannischer 
Styl. 
nisse eines grossen Klosters mit sich brachten, 
der Kirche ein Ganzes, das viel weitläufiger 
die Domstifter auf dem Continent. 
bildeten mit 
wurde , als 
Noch jetzt sind solche Kathedralanlagen an mehreren 
Orten erhalten, in Wells fast ganz, in Norwich ziemlich 
vollständig, in Canterbury, in Salisbury grossentheils; fast 
überall erkennt man den Raum, den sie einnahmen, an den 
grossen Rasenplätzen, Welche jetzt die Kirche umgeben, an 
den vereinzelten Ueberresten von Kreuzgängen, Treppen, 
Domherrenwolmmigen, die sich unter den später angebauten 
Privathäusern durch die derben und bizarren Formen des 
normannischen Styles auszeichnen, an den mächtigen, fe- 
stungsartigen Thoren, die bei der Umwandlung der übrigen 
Gebäude stehen geblieben sind, und die Gränzen andeuten. 
Bei der Mehrzahl der Kathedralen sind solche Thore noch 
vorhanden, das von Bristol (StBartolomewsgate) ist durch 
seinen reichen, spätnormannischen Styl bekannt. An diesen 
Aussenwerken war eine kriegerische Ausstattung ganz am 
Platze; aber auch die inneren Gebäude tragen denselben 
wehrhaften Charakter, wir finden sie oft mit Zinnen ver- 
sehen, meist in bmgartiger Architektur. Selbst die Kirchen 
sind davon nicht ausgenommen; ihre starken Mauern und 
unerschütterlichen Pfeiler, die kleinen Dimensionen der Por- 
tale scheinen darauf hinzudeuten, dass man auch bei ihnen 
daran dachte, dass sie möglicher Weise den letzten sicher- 
sten Zufluchtsort bilden könnten. Besonders aber macht 
sich dieser kriegerische Geist in der Ornamentation geltend. 
Der Zinnenfries, die Schuppen, Welche nicht etwa flach, 
sondern wie aus Gilllßlllßll schräg aufeinaudergelegten Thei- 
len zusammengesetzt erscheinen, der Zickzack lllld die 
mannigfaltiger] Umbildungen dieses Ornamentes geben alle 
Reminiscenzen an Bewaffnung, oder doch den Ausdruck 
des Trotzigen, der durch die kräftige, kecke Ausführung
	        
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