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Englisch-
normannischer
Styl.
Langhauses sind durch schwache
Strebepfeiler abgetheilt; die schwer-
l I lieh den Zweck hatten, die ohne-
hin dicke Mauer zu verstarken,
die aber doch nicht blosse VVand-
streifen bilden wie die Lisenen
der deutschen, Bauten, sondern
schon merklich hervortreten und
n oben mit einer Abschrävun
schliessen. Zwischen ihnen taste?
t hen die Fenster vereinzelt, unver-
verziert, oder doch nur von einer
etwas breiteren blinden Arcade
1- E: umgeben. Der Bogenfrles kommt
selten vor, mehr oder Weniger
kräftige Kragsteine stützen das
Dachgesimse. Die Portale sind
Knmvinurham. niedrig, aber oft mit mehreren
zurücktretenden Säulen und reich verzierten Archivolten aus-
gestattet. Das Bogenfelil ist zum Theil mit Sculpturen,
etwa mit der bekannten Darstellung des I-leilandes als Welt-
richter, geschmückt, oft aber ist es zur Thüröifnung ge-
zogen. Thürme an der Westseite der Kirche scheinen nicht
so allgemein üblich gewesen zu sein, wie es das Vorbild
der Normandie erwarten liess, dagegen pflegt auf der
Vierung des Kreuzes ein Thurm nicht leicht zu fehlen,
und zwar ein mächtiger, viereckiger Thurm von bedeuten-
der Höhe, Wesentlich verschieden von der kleineren acht-
eckigen Kuppel der rheinischen Bauten. Facaden und Thürme
sind besonders reich geschmückt; jene auch wohl durch
Sculpturen, meistens aber durch Reihen oder Stockwerke
von blinden Arcaden, mit sehr enggestellten, nach Verhält-
niss des Abstandes schlanken Säulen, die entweder durch