Albans.
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und begann den Bau einer grossartigen Kirche, die erst
im Jahre 1116 ihre Weihe erhielt. Für die Dauerhaftig-
keit war so gründlich gesorgt, dass ein späterer Abt, der
am Ende des zwölften Jahrhunderts Verschönerungen be-
gann, das Mauertverk fast unzerstörbar fand, ewie dies ein
nahestehender Geschichtschreiber, Mathaens Paris, Mönch
desselben Klosters, berichtet Es war also nicht eine
cilfertige, oberflächliche Arbeit. Dies erkennen wir auch
an den noch erhaltenen umfangreichen Theilen jenes alten
Baues. Es sind gewaltige schmucklose Pfeiler, mit eckiger
Abstufung des Grundrisses, ohne I-lalbsänlen, mit einfach
abgefasetem, unverziertem Gesimse; darüber ein offenes Tri-
forium mit getheilten Oeffnungen, bei denen man die säch-
sischen Säulcheil aus dem älteren, damals abgebrochenen
Gebäude benutzt hat. Man sieht, Wie die Erbauer sich
den [Tmständen fügten sie beschränkten sich auf die Form,
welche dem vorhandenen Material entsprach, und nahmen
keinen Anstand, auch die sächsischen Fragmente zu ver-
wenden
Aber auch wo solche äussere Veranlassung" fehlte, lin-
den wir nicht, dass die Eroberer die in der Normandie
gebrauchten Formen ohne 'Weitercs anwenden. Jener
Gundulphus, welcher zum Bischof von Rochester ernannt
wurde, war auch der Kri-egsbaumeister des Eroberers;
von ihm stammt der g. weisse Thurm im 'l'o1ver
ü) Er fand: murum frontis eeclesiae veteribns tegulis ct coemento
indissolubili compactum.
w) Kritische Untersuchungen, durch welche die frühere Meinung,
welche diese älteren Theile der sächsischen Zeit zuschrieb, widerlegt
und die sehr interessante Geschichte des Baues auch in seinen späteren
Theilen festgestellt ist, findet man in Bnckler, History of the abbey
church of St. Albans, London 1845, Abbildungen in dem durch die
archäologische Gesellschaft herausgegebenen Foliowerke: Some accaunt.
of the Abbey church nf St. Albans.
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