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England.
wohnten, die Leichtigkeit, mit welcher schon vor der Er-
oberung normannischer Styl im Lande Eingang fand. Der
genannte Geschichtsschreiber, der sich an vielen Stellen als
ein umsichtiger und sorgfältiger Beobachter der Architektur
zeigt, erzählt nämlich, dass König Edward der Bekenner
die Westminsterkirche als erstes Werk des neuen, jetzt,
zur Zeit des Schreibenden im zwölften Jahrhundert, von
Allen befolgten Styles erbaut habe Dies war aber kein
anderer, als der normamiische, den Eduard in seiner Ju-
gend, als er sich, vor den Dänen fliichtend, in der Nor-
mandie aufhielt, lieb gewonnen haben mochte. Auch be-
zeichnet der Chronist den Styl der, nach der Eroberung
von den normannischen Grossen errichteten Kirchen fast
mit denselben Worten, wie jenen Bau von Westminster WF).
Indessen aller Eigenthümlichkeit beraubt waren (liese
sächsischen Bauten dennoch nicht. Zwar lässt sich bei
keinem der jetzt erhaltenen Gebäude Englands ein säch-
sischer Ursprung mit urkundlicher Gewissheit nachweisen,
allein es findet sich doch eine nicht geringe Zahl von
Werken, bei denen er mit den schriftlichen Nachrichten
nicht unvereinbar ist , und deren eigenthümlicher Charakter
sich nur durch die Annahme desselben erklären lässt. Die
Kirche innerhalb der Burgmauern von Dover, nur als
Ruine erhalten, die von Brixworth in der Grafschaft.
Northampton, dann besonders mehrere Thürme an später
1'] Rex Edwardus, quod se morifurum sciret, ecclesiam Westma-
nasterii dedicari praecepit. In eadam ecclesia sepultus est, quam
ipse illo compositionis genere primus in Anglia aedificavarit,
quod nuno paene runcti sumptuosis aemulantur expensis. Wilh.
Malm. a. a. O. p. 385. Mathaeus Paris 1295), der dieselbe Be-
merkung macht, schliesst sich in der ganzen Wendung so eng an Wil-
helm an, dass er wohl keine andere Quelle vor Augen hatte.
vicis et nrbibus mona-
A. a. O. p. 420.
w) Videas ubique in villis ecclesias, in
steria novo aedificandi gßnere consurgere.