Vorchristliche
Monumente.
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Aus der Zeit der Ureinwohner besitzen wir einige
Ueberreste, die wir aber kaum Bauwerke nennen können;
jene Rokkingstones, Steinblöcke, die künstlich so auf-
einander gelegt sind, dass der obere, seines gewaltigen
Gewichtes ungeachtet, auf dem unteren schwebt und leicht
bewegt werden kann, oder jene Steinkreise, deren be-
rühmtester, Stonehenge, noch jetzt aufrecht steht. Denk-
mäler und Tempelgehege ähnlicher Art finden sich ausser-
halb der Insel nicht bloss in der Bretagne, sondern auch
in Skandinavien, und weisen also auf eine ursprüngliche
Verwandtschaft der Volksstämme hin, Welche jene spätere
Gleichmässigkeit des englischen Nationalcharakters beför-
derte. Auch erkennen wir in diesen rohen, für weitere
Schlüsse wenig geeigneten Denkmälern wenigstens einen
Charakterzug, den des Bizarren und Gewaltsamen, der,
geregelt mld gemildert, auch in der späteren Entwickelung
wiederkehrt.
Aus der Zeit römischer Herrschaft sind einzelne Denk-
mäler erhalten; aus der früheren Sachsenherrschaft des sie-
beuten und achten Jahrhunderts keine, soviel wir wissen,
wohl aber vielfache und verhältnissmässig ausführliche Be-
schreibungen f), aus denen wir sehen , dass die Kirchen
reich ausgestattet, nach römischen Vorbildern mit Säulen
und Bögen , zum Theil auch mit Emporen versehen
waren M9.
Hexham , der
Vgl. Britton,
5') Z. B. der von Wilfried G74 erbauten Kirche zu
Peterskirche zu York, die Alcuin beschreibt, u. s. w.
Architectural Antiquities Vo]. 5.
H) Wie dies die Schilderung der unter dem Abte Wilfried um
674 erbauten Andreaskirche zu Hexham bei Richard Hagulstad, lib. 1,
o. 3, unzweifelhaft ergiebt. Ipsum quoque corpus ecclesiae appenticiis
et porticibus undique circumcinxit, quae miro atque inexplicabili arti-
ficio per parietes et cochleas inferius et superius distinxit. In ipsis
vero cochleis et super ipsas ascensoria ex lapide et deambulatoria et