Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Die 
königlichen 
Provinzen. 
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schaftliclue 
Baueifer 
lmd 
die 
Prachtliebe 
des 
zwölften 
und 
dreizehnten Jahrhunderts die meisten noch übrig gebliebe- 
nen älteren Bauten, Woraus wir freilich Wieder schliessen 
können, dass sie nicht sehr bedeutend gewesen sein müs- 
sen, da sie sonst auch den baulustigen Nachkommen im- 
ponirt haben würden. 
Im Ganzen können wir die Baugeschichte dieser Epoche 
als eine Reaction des einheimischen und fränkischen Geistes 
dieser Gegend gegen die ihm aufgedrängten lateinischen 
Formen betrachten, welche damit endigte, dass dieser ger- 
manisirte, national französische Geist im Anfange der fol- 
genden Epoche einen neuen, das lateinische Element zwar 
bewahrenden, aber selbstständig umgestaltenden Baustyl 
erschuf. Wir kennen den Anfang und das Ende dieses 
Kampfes, wir wissen durch Nachrichten und einzelne Ueber- 
reste, dass unter den Merowingern in römischer Weise 
gebaut wurde, und wir kennen die Entwickelung seit der 
Mitte des zwölften Jahrhunderts ziemlich genau. Aber wir 
haben nicht genügendes Material, um die Geschichte der 
Zwischenzeit festzustellen, und können daraus nur schliessen, 
dass sie nicht eben reich an bedeutenden Monumenten ge- 
wesen sei.  
Selbst Paris, obgleich eine alte, schon in der letzten 
Zeit römischer Herrschaft und unter den lllerowingern be- 
deutende Stadt, die auch von den Stürmen der folgenden 
Jahrhunderte weniger als andere litt, hat keine erheblichen 
Bauten aus dieser Epoche aufzuweisen. Zwar hatte schon 
Chlodwig (507) die Kirche S. Peter und Paul in römi- 
scher Weise mit einem mosaikart-igen Schmuck wechselnder 
Steine gebaut, Childebert die Kathedrale mit 30 Marmor- 
säulen ausgestattet und (556  58] die damals nach dem 
h. Vineentius benannte, nachher runter dem Namen St. Ger- 
main des Pres bekannte Abteikirche in Kreuzesgestalt
	        
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