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Nordfrankreich.
Interesse für sie
Sieger war zur
lebendige
math der
geworden.
hatten ,
Provinz
wie
des
früher. Die Hei-
eroberten Landes
Sehr viel Weniger bedeutend erscheinen in dieser Epoche
die anderen, obengenannten Provinzen des nördlichen Frank-
reichs: Picardie, Champagne, Isle de France, das Gebiet
von Orleans. Gerade diese Gegenden, die in der folgenden
Epoche eine so bedeutende Stelle in der Arrhitekturge-
schichte einnehmen, haben nur eine geringe Zahl von Üeber-
resten aus dieser Frühzeit aufzuweisen. WVährend man im
Süden Frankreichs nach römischer Weise in festem Steine
baute, hatte sich hier die altgallische Constructionsweise
aus hölzernen Balken, die man mit Mörtel verband und
bekleidete, im Gebrauche erhalten. Noch am Anfange des
elften Jahrhunderts scheint die Anlage steinerner Kirchen
hier die Ausnahme gebildet zu haben, da man sie besonde-
rer Erwähnung würdig hielt 44). Diese hölzernen und daher
leicht zerstörbaren Bauten erlagen dann den Einfällen der
benachbarten Normannen, gingen bei den einheimischen
Kriegen oder durch zufälligen Brand unter, oder Waren doch
am Ende des elften Jahrhunderts so baufällig, dass sie
durch neue Kirchen ersetzt werden mussten. Man kann
vielleicht annehmen, dass diese vielfachen Neubauten, Welche
hiedureh am Anfange des zwölften Jahrhunderts veranlasst
wurden, den gewaltigen Aufschwung der Baukunst vorbe-
reiteten, den wir gegen die Mitte des Jahrhunderts hier
Wahrnehmen. Jedenfalls aber verdrängte der fast leiden-
i] Glabgr Radolf (bei Mabillon Anna]. Ord. Ben. IV, 470) von
dem Abt Airard von Rheims sprechend: Cernons ubique Galliarum
novas exstrui et angustas reformari ecclesias initio statim suae praefeu-
turae novam basilicam aedificare constituit. Quamobrem viris archi-
tecturae peritissimis adscitis futuri templi fabricum ex quadris la-
pirlihus erigcre (toepit a fundamentis.