Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Erste 
Epoche. 
bei Deutschen und Ausländern Anerkennung  Aber ihre 
Grösse hat etwas bäuerisch derbes; sie halten sich schlecht 
und recht an das Nöthige und Nützliche. Auch hatten sie 
ein zwar rohes, aber unverdorbenes Volk vor sich, das 
die Segnungen staatlicher Ordnung zu schätzen Wusste und 
seinen Fürsten dankbar entgegen kam. S0 gelang es ihnen, 
im Inneren des Landes Frieden und Ruhe herzustellen, im 
Auslande Ansehen und Macht zu erwerben. Es verbreitete 
sich über Deutschland ein Gefühl bisher unbekannten Wvohl- 
behagens; die Chronisten rühmen, dass die Welt glücklich 
war, so lange Otto das Scepter führte; sie wagen es aus- 
zusprechen, dass das goldene Zeitalter zurückgekehrt sei  
In der That erlangte Deutschland durch Otto's kräftiges 
Walten eine innere Einheit und äussere Macht, wie viel- 
leicht zu keiner anderen Zeit. Von der 'l'rennung geistlicher 
und weltlicher Gewalt War noch nicht die Rede. Der Bi- 
schof von Rom stellte sich gern unter den Schutz des 
mächtigsten Fürsten, erkannte ihn als Kaiser, als das Ober- 
haupt der Christenheit an, und die deutsche Geistlichkeit, 
so angesehen und thätig sie War, bildete doch mehr einen 
Stand hochgestellter Beamten, als eine Widerstrebende und 
feindliche Macht. Auch von weltlicher Seite hatten diese 
Fürsten keinen grossen Widerstand. Das Lehnwesen war 
erst im Werden und die Rechte der Herzöge Waren sehr 
unbestimmt. Aber dennoch glich ihre königliche Gewalt 
keinesweges der Ialerrschaft römischer Imperatoren; in dem 
m) Widekind (bei Pertzp. 435) von Heinrich sprechend: Regum 
maximus Europae, omni virtute animi corporisque nulli secundus, re- 
linquens fllium sibi majorem.  Wilhelm v. Malmesbury (ecLHardy, 
p. 101), Otto maximus, nihil probitatis debens omnibus ante se impe- 
ratoribus, virtuta et gratia mirabilis.  
M) Mundus 
bei Leibnitz, I. S. 
mar Mers. 
erat felix dum Otto sceptra gerebat. Chronogr. S. 
187.  Temporibus suis aureum saeculum. Dith-
	        
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