Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Baustyl 
der 
Normandie. 
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der ebenen Gegend oft gleichzeitig eine ganze Zahl solcher 
schlanken Spitzen am Horizont emporragen, die mehr oder 
Weniger anziehend sind und nähere Betrachtung verdienen. 
Sie stammen freilich meistens aus dem dreizehnten Jahr- 
hundert, indessen zeigen die nicht seltenen Beispiele ganz 
rundbogiger 'l'hurmbauten, dass schon das zwölfte und 
selbst das elfte die Vorbilder für jene späteren gaben. Sie 
sind durchweg viereckig, mit Gruppen von Fenstern und 
Schallöfnnngeir und mit einem vierseitigen Helme versehen. 
Bei grösseren Kirchen sind die Thürme meist in der Drei- 
zahl, zwei an der Faeade, einer auf der Vierung des 
Kreuzes, bei kleineren findet sich der einzige Thurm häu- 
figer, als in anderen Gegenden, auf diesem Mittelpunkte 
des Gebäudes, aber stets vierseitig, nicht, wie an den rhei- 
nischen Bauten, in Gestalt einer achteckigen Kuppel. Stei- 
nerne Helme sind häufig, aber nicht (lurchbrochen, sondern 
mit schuppenföruliger Verzierung bedeckt. An den Mauern 
der Schiffe sind die senkrechten Abtheilungen stärker her- 
vortretend, als die Lisenen der deutschen Kirchen, aber 
nicht stark genug, um als Strebepfeiler betrachtet zu wer- 
den, weshalb auch die Mauern sehr kräftig gehalten sind. 
Die Nebenschiffe sind gewöhnlich höher, als in Deutsch- 
land, selbst wenn sie keine Emporen haben. Die Fenster 
sind sämmtlich von mässiger Grösse, rundbogig und un- 
getheilt, die der Seitenschiife ohne Zierde, die Oberlichter 
nicht selten von blinden Arcaden eingefasst, die, meistens 
von gleicher Grösse mit den Fenstern, mit ihnen eine fort- 
laufende Reihe, zuweilen aber kleiner gehalten sind, und 
so Gruppen bilden. Der Bogenfries ist selten  das Ge- 
simse wird meistens von Kragsteinen getragen, die in sehr 
Bie- 
a] Er flndet sich nur in den Dorfkirehen zu Than und zu 
ville bei Caen. Vgl. die Abbildungen bei Cotman und Turner.
	        
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