Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Baustyl 
der 
Normandie. 
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dann aber, was als eine sehr entschiedene Eigenthümlich- 
keit des Styles der Normandie in dieser Epoche zu be- 
merken ist, nicht in Nischen, sondern rechtwinkelig abge- 
schlossen. Auf dem bei dieser Anlage noch übrig blei- 
benden schmalen Stücke des Kreuzarmes finden sich zu- 
weilen kleine Nischen. Im Inneren sind Pfeiler v0rl1err- 
schend, Säulen allein kommen in den früheren Bauten fast 
niemals tit], mit Pfeilern Wechselnd selten vor, dagegen 
zeigt sich der ausgebildete, mit I-Ialbsäulen verbundene 
Pfeiler frühe und in strenger Regelmässigkeit, mit qua- 
dratischer Form und cylindrischen Halbsäulen, die auf der 
Seite des Mittelschiffes auch wohl von Rnndstäben begleitet 
Ilverden. Die Kapitale sind theils dem korinthischen nach- 
 gebildet, aber ohne feineres Detail, mit 
- glatten, straffen Blättern, die wie ge- 
 bogenes Metall aussehen, theils wür- 
 felförmig oder die WVürfelgestalt in 
i) kleineren Abtheilungen, die umgekehr- 
i   ten Kegeln gleichen, andeutend, was 
f  lt die Franzosen gefältelt (godronne), 
Sh wenn?" um die Engländer gezahnt (indented) nen- 
a nen. Die Bögen sind alle eckig ge- 
PIÄÄ  schnitten, aber häufig mit flachen Ver- 
igäk  zierungen eingefasst. Ueber ihnen be- 
{lqläß finden sich entweder wirkliche Em- 
 iä poren mit weiten Bogenöffnungen von 
ü?" gleicher Zahl wie die unteren Area- 
 l den, oder Triforien mit zahlreicheren, 
lt aber niedrigeren blinden Bogen, die 
 Ausnahmen sind die Kirche St. Croix bei St. L0 (Vgl. Gally 
Knight a. a. O. S. 114) und die freilich kleine und sehr rohe Kirche 
zu Läry bei Pont da l'Arche, deren Rundsäulen von fast unförmlicher 
Dicke sind.
	        
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