Baptisterien
und
Grabmonumente.
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Der zweite Rundbau dieser Provinz, die Kapelle von
St. Croix bei Quimperle, erinnert einigerxnaassen an die
gleichnamige Kapelle bei Montmajour, nur dass er nicht
den edeln Charakter antiker Einfachheit, sondern schwere
rohe Formen, wie sie in der Bretagne einheimisch sind,
zeigt. Die Kuppel ruht auf vier gewaltigen Pfeilern, mit
je vier angelegten I-Ialbsäulen, an dem Umgange sind aber
vier Nischen als Eingang, Chor und Kreuzarme angebracht.
Die Sculptur der phantastischen Blätter und Thiere an den
Kapitälen und die reicher ausgebildeten Details lassen ver-
muthen, dass dieser Bau nicht, wie man früher angenom-
men, aus dem Jahre 1029, sondern erst aus dem Anfange
des zwölften Jahrhunderts stammt
An diese Rundbauten reihen sich dann einige Kirchen
des Templerordens, welcher bekanntlich, offenbar in Erinne-
rung an die Grabeskirche zu Jerusalem, die runde Form
der Kirchen und Kapellen verzog. Dahin gehört die Temp-
lerkirche in Metz, ein unregelmässiges Achteck mit einem
halbrunden Chor mit acht Nischen im Inneren, so dass
das Ganze eine ovale Gestalt annimmt, und die Templer-
kirche in Laon, ebenfalls achteckig mit einer kleinen Vor-
halle und einer halbrunden Apsis im). Beide können jedoch,
da die Niederlassungen des Templerordens auch hier in das
zweite Viertel des zwölften Jahrhunderts fallen, nicht früher
entstanden sein; ihre Formen weisen sogar auf die zweite
Hälfte dieses Jahrhunderts hin.
Endlich sind hier einige kleinere Gebäude zu erwähnen,
die man besonders im westlichen Frankreich iindet, die s. g.
Monneraye ist (Bull. mon. XVI, p. 435). Vgl. auch Merimee a. a. O.
S. 130.
S) Vgl. lllerirnäe a. a. O. p. 209, mit den Bemerkungen in Gau-
monfs Bull. monum, Brl. XV. p. 527.
31:) Eine Ansicht des Aeusseren im Bulletin monumental von
Gaumont. V01. XVII, p. 237.
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