Poitou.
327
polygonförmig, selten mit radianten Kapellen versehen s]
oder von Nischen auf der Ostseite des Kreuzes flankirt.
Der Grundriss ist daher durchweg überaus einfach und
Wenig entwickelt. Die Thürme, die im übrigen Frankreich
an romanischen Bauten meist viereckig sind, werden hier
frühzeitig rund am) oder achteckig gebildet; der I-Iauptthurm
steht auf der Mitte des Kreuzes W495), während die Facade
nur von kleinen 'l'reppenthürn1chei1 tlankirt ist. Die Kapi-
täle sind weder antiker Art, noch wiirfelförmig, haben da-
gegen häufig die Gestalt eines umgekehrten, abgestumpften
Kegels ohne andere Verzierung, als eine kleine Volute
unter dem Abacus. Der kannellirte Pilaster, in Burgund
so häufig, ist hier unbekannt. Sehr eigenthümlich ist der
plastische Schmuck, mit dem die Gebäude, besonders im
Poitou und in Saintonge VBYSOhWGIIClOPiSClI und häufig, in
den nördlichen Provinzen Anjou und Touraine Wenigstens
ausnahmsweise, ausgestattet sind. Der Styl dieser Plastik
schliesst sich ebensowenig an den der Normandie, wie an
den proveuzalischen an. Mit jenem hat er zwar eine ge-
wisse Neigung zur phantastischen Ueberladung gemein;
aber während die normannische Ornamentation fast mn'
geometrische Muster, spröde und eckige Formen giebt, ist
hier neben linearen, aber doch anders gestalteten Verzie-
rnngen das Volle, Runde, Schwellende vorherrschend. Die
Gegenstände der Darstellung sind zwar den Sculpturen der
Provenge einigermaassen verwandt; menschliche Gestalten
kommen hier wie dort vor, aus der Antike entlehnte Ran-
kengelvillde und Blätter finden sich auch in diesen aquita-
nischen Gegenden. Aber die Behandlung, der Sinn, der
n
1114)
In St. Hilaire in Poitiers, in St. Savin.
An der Faqade von N. D. 1a grande in Poitiers.
222)
Airvault ,
So in
Civray.
zu Poitiers ,
Gharroux,
Parthen ay ,
Loches,