Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Aquitanien. 
Beziehungen altrömischen Bauten. Das Mauerwerk ist aus 
regelmässig behauerlen kleinen Steinen, die oft mit Ziegel- 
lagen Wechseln, gebildet, oder es hat stellenweise schräge, 
gegen einander gerichtete Lagen, die man mit Aehren oder 
Fischgräten verglichen hat opus spicatum, en arretes de 
poisson, hOITlHgbOIIG work). Der Keilschnitt mit Steinen 
von wechselnder Farbe und die polychromen Verzierungen 
der Mauer kommen Öfter vor. Auch die Kirchen des elften 
und zwölften Jahrhunderts entfernen sich weniger , als die 
bmgundischen, von der antiken 'l'raditiou, und gleichen 
mehr den provenzalischen Bauten  Einschiflige Kirchen 
sind häufig, auch bei dreischifligen fehlen der Chorumgang 
und die Gallerien, Balkendecken kommen zwar einige Male 
vor, gewöhnlich aber Tonnengewölbe in Haupt- und Sei- 
tenschiffen, und zvsrar sind diese letzten so hoch, dass un- 
genaue Berichterstatter alle drei Schiffe als gleicher 
Höhe schildern können. Oberlichter fehlen daher auch 
hier, oder sind doch nur so vorhanden, dass sie sich nach 
den Seitenschiffen hin öffnen, nicht ins Freie gehen. Die 
Pfeiler sind meistens viereckig, mit vier anliegenden Halb- 
säulen, indessen kommen auch starke Rundsäulen oder 
Biiudelpfeiler von vier Säulenstämmen vor. Das Kreuzsehilf 
fehlt hier häufig, selbst in den grossen Kirchen von St. 
Radegonde und N. D. la grande in Poitiers. Der 
Chor ist zuweilen, auch in frühen Bauten, wie in England 
geradlinig geschlossen  häufiger aber rund, in St. Ra- 
degorlde von Poitiers ausnahmsweise in dieser frühen Zeit 
W] Eine erschöpfende und umfassende Schilderung des Styles die- 
ser Gegenden existirt noch nicht. Ausser einzelnen Fagaden in den 
Werken von Alex. de Laborde, Chapuy u. a. und einzelnen Details in 
Caumonfs Bull. monum. VI, p. 318 ü, sind wenig Abbildungen pu- 
blicirt, und Merimeds Notes d'un voyage dans POueSt, und sein Text 
zu den Peintures de St. Savin noch immer als Quelle zu betrachten. 
So 
Angßfs 1 
Sorge in 
Poitiers. 
Pierre in
	        
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