Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Aquitanien. 
Gesims und den höher gelegten Fenstern versehen. Das 
Kreuzschiff besteht aus drei etwas kleiner gehaltenen Qua- 
draten, der Chor wird durch ein gleiches Quadrat und 
einen halbrunden Schluss ohne Umgang und Kapellenkranz 
gebildet. Diese Gewölbe des Kreuzschiiles und Chores 
sind aber nun nicht mehr, wie die des Langhauses, vier- 
theilig, sondern mit acht Rippen versehen. 
Eine ganz ähnliche Wölbungsart, nämlich mit achtthei- 
ligen kuppelförmigen Rippengewölben, finden wir denn 
auch ferner, jedoch ohne sonstige Aehnlichkeit mit jenen 
Kuppelkirchen, in dem dreischiffigen Krankensaal und in 
der Kapelle des Hospitals St. Jean, so wie in den Kirchen 
St. Serge und Ste 'l'rinite in Angers, und in mehreren 
anderen Kirchen des [lebergangsstyles in den Provinzen 
Maine, Touraine, Anjou und Poitou  Sie geht indessen 
nicht über diese Gränzen hinaus, und verliert sich bei der 
Annahme des entschiedenen gothischen Styles. Bei der 
Nähe jener wirklichen Kuppelbauten und bei der Aehn- 
lichkeit mit denselben, welche die Kirchen von Fontevrault 
und St. Maurice in Angers auch in der Anlage zeigen, ist 
es nicht unwahrscheinlich, dass auch diese Wölbungsart 
eine freilich sehr mittelbare und abgeleitete Folge des ita- 
lienisch-byzautinischen Styles von St. Front sei. Ja, wir 
können vielleicht noch weiter gehen. In den nordfranzö- 
sischen Kirchen des gothischeil Styles sind die Kreuzge- 
wölbe, obgleich viertheilig, meistens dln-ch eine Ueberhö- 
hung des Bogenansatzes der Diagonalrippen sehr stark 
ansteigend M), so dass sie in der Wirkung einigermaassen 
4') Inkersley a. a. O. S. 175, 178, 180, 202. 
H") Wie dies Willis in seinem Aufsatze über die Constructioxx 
der Gewölbe im Mittelalter (Transactiorls of the institute 0f british Ar- 
chitents, Vol. I, Part. II, p. 1 11., London 1842, und übersetzt in 
Cäsar Daly's Rävue de PAIchitecture 1843, pag. 3  14, 289  304]
	        
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