Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Front 
in 
Pärigueux. 
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sie die breite, byzantinische Kuppel, die mächtigen, im 
Inneren vertretenden Zwischenpfeiler und die schweren 
spitzbogigen, über denselben aufsteigenden 'l'onnengewölbe 
nicht bloss aufgenommen, sondern als Hauptmotiv der An- 
lage benutzt haben. Daraus entsteht dann sofort eine Ab- 
änderung des ganzen Grundplanes und Charakters, indem 
diese Kirchen nur ein breites, von keinen Flügeln beglei- 
tetes, von zwei, drei oder vier Kuppeln gedecktes Schilf 
haben, und vermöge dieser vollen, schweren, weiten Form, 
vermöge der dadurch bedingten einfachen und massenhaften 
Erscheinung ihrer Aussenmaueril noch immer, auch bei 
Wachsender Annäherung an den einheimischen Styl, einen 
sehr fremdartigen, fast orientalischen Eindruck machen. 
Ueberdies haben sie sämmtlieh, wie St. Front, an den 
VVänden zwischen den Pfeilern eine Reihe von Blendarcatlen 
auf Säulen oder Pilastern, und erst oberhalb des dieses 
untere Stockwerk abschliessenden Gesimses eine Gruppe 
rundbogiger Fenster.  
Kirchen dieser Art- linden sich in der näheren Umge- 
gend von Perigueux sehr viele. Selbst kleinere Kirchen 
haben solche Kuppeln, wenn auch nur mit einer Gewölbe- 
spannung von 16 bis 18 Fuss; man hat im Perigord deren 
etwa sechzehn aufgezählt. Nach Süden zu hat sich dieser 
Styl nicht Weit verbreitet; in der Diöcese von Cahors finden 
sich nur zwei, allerdings bedeutende Beispiele (die Kathe- 
drale von Cahors, geweiht 1119, und die Abteikirche von 
Souillac  in der von Bordeaux, selbst in der näher ge- 
legenen von Limoges nur je eines (dort St. Eimilion, hier 
die Abteikirche von Solignac, geweiht 1143). Im Osten 
hat er gar keinen Anklang gefunden. Dagegen ist er nach 
Norden zu in den Diöccsen von Angouleme und von 
Saintes, wo die Kathedralen mit ihrem Beispiele voran- 
 Voyage dans Pancienne France. Languedoc, p]. 74.
	        
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