Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Front 
in 
Pärigwleux. 
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tige Bau erst von 1043 an lebhaft betrieben, und war erst 
um 1071 fast vollendet. Erst nach dieser Zeit, frühestens 
um die Mitte des Jahrhunderts, wird also der Bau von 
Perigueux begonnen sein  Giebt so auf der einen Seite 
der Bau der Mareuskirche die chronologische Gränze der 
Zeit, vor Welcher der Bau von Perigueux nicht entstanden 
sein kann, so können uns andererseits die weiter unten zu 
erwähnenden französischen Bauten, welche offenbar Nach- 
bildungen von StfFront enthalten, zur Bestimmung dienen, 
bis zu Welchem Zeitpunkte diese Mutterkirche vollendet 
gewesen sein musste. Indessen sind gerede hier wieder 
ähnliche Zweifel. Einige derselben haben nämlich in der 
That sehr frühe Daten der Stiftung oder Weihe , welche 
mit der Entstehung von St. Front im zehnten Jahrluuldert 
übereinstimmen Würden, namentlich zwei noch aus dem 
elften Jahrhundert, eine sogar aus dem ersten Anfange 
desselben. Allein auch hier sind die Formen so entwickelt, 
dass wir llHIIlÖgllCll jene früheren Daten auf die erhaltenen 
Bauten beziehen können  Dagegen lässt allerdings die 
beträchtliche Zahl solcher Nachalnnlmgen, von denen die 
spätesten um die Mitte, mehrere sehr Wahrscheinlich in den 
1'] Felix de Verneilh (a. a. O. S. 123), der die Entstehung von 
St. Front dem Bischof Froterius zuschreibt, sucht auszuführen, dass 
die Marcuskirche um 984 wenigstens in ihrem Gerippe vollendet ge- 
wesen sein werde. Allein sowohl dies, als die Nachahmung eines rohen 
und unvollendeten Gebäudes ist unwahrscheinlich, und noch unwahr- 
scheinlicher, dass in Venedig ein vollkommenes Modell der zu erbauen- 
den Kirche existirt, und ein französischer Baumeister dasselbe kopirt 
haben könne. 
w") F. de Vemeilh bezieht sich besonders auf zwei Kirchen, die 
Abteikirche St. Astier (1001  1013) und die von St. Jean de Cole 
(1081-1099). Allein jene ist vielfach überbaut, so dass alle Schlüsse 
zweifelhaft werden; diese aber, ein höchst origineller Bau, eine Kuppel 
mit einem Kapellenkranz, hat den Spitzbogen auch an den äusseren 
Blendarcaden so entwickelt und consequent angewendet, dass man den 
Bau wohl nur in die Mitte des zwölften Jahrhunderts setzen kann.
	        
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