Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Aquitanien. 
jedes Bischofs aufgesetzten Iiebensbesehreibungen, welche 
wir bis zum Jahre 1182 besitzen, erwähnen, dass der Bi- 
sehof Froterius, der von 976 bis 991 regierte, einen Neu- 
bau des Klosters von St. Front anfing. Von seinem im 
Jahre 1000 gestorbenen Nachfolger wird die Erbauung 
einer Kapelle erwähnt, im Jahre 1047 die WVeihe dieser 
Kirche berichtet. Für die Frage, 0b der gegenwärtig noch 
erhaltene Bau der in diesen Nachrichten bezeichnete sei, 
sind die 
Vorhalle 
diese Kirche angränzenden und zum Theil als 
(lersclben benutzten, sehr interessanten Ueber- 
HI] 
ZU 
reste einer (üeischifligen Basilika mit gerader Decke des 
Mittelschiffes Wichtig. Aber [Vormen und Mauerwerk der- 
selben sind in solchem Grade antik, oder doch einer noch 
der Antike näher stehenden Zeit entsprechend  dass man 
sie einer früheren Zeit, als dem Ausgange des zehnten 
Jahrhunderts, zuschreiben muss. Sie stehen daher der 
Beziehung jener Daten auf den späteren Bau nicht entge- 
gen, wohl aber machen andere Gründe eine solche sehr 
zweifelhaft. Die grossen Gurtbögen oder 'l'onnengewvölhe 
in St. Front bilden nämlich einen entschiedenen, wenn auch 
niedrigen Spitzbogen. eine Form, die in der Marcuskirche 
nicht, und wenn auch im südlichen Frankreich früh, doch 
wohl in diesen Gegenden schwerlich schon im zehnten 
Jahrhundert angewendet war. Dazu kommt, dass die 
Marcuskirche. welche Orseolo I. nach dem Brande vom 
Jahre 976, in dem einzigen Jahre seiner Herrschaft, auf- 
zubauen begonnen hatte, im Jahre 984 oder selbst 991, 
wo ilach jener Nachricht der Bau von St. Front angefangen 
sein soll, unmöglich so Weit vorgeschritten sein konnte, 
iun schon der Gegenstand einer Nachahmung zu werden. 
Nach den venetianischcn Berichten wurde vielmehr der dor- 
Verneilh 
4. 
a) Abbildungen derselben, ausser bei Felix de 
Oaumont, Hist. sommaire de Patch. Taf. V, Nm.
	        
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