Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Burgund. 
als das Gewölbe des Mittelschiffs. Da die Mauern, welche 
diese Bögen mit dem oberen Theile der Kuppel verbinden, 
das Licht, das aus den Fenstern der Kuppeln einfallt, vom 
Langhause abhalten, hatte man schon in N. D. du Port 
fensteranige Oeffnungen, mit zwischengestellterl Säulen 
darin angebracht. In Nevers hat man sich dabei nicht be- 
gnügt, sondern über jenen Bögen die Mauer durch eine 
vollständige Säulenstellung ersetzt, die nun eine weitere 
Verbreitung des durch die Kuppel eindringenden Lichtes 
gestattet de). 
Neben dem strebenden, auf das Constructive und Zweck- 
mässige gerichteten Sinne unterscheidet sich diese Schule 
von jenen südlichen durch eine kräftigere Ornamentation. 
Sie hat zwar gewisse antike Formen, besonders den kan- 
nellirten oder mit anderen Verzierungen bedeckten Pilaster, 
das korinthische Kapitäl und Anderes sich ganz zu eigen 
gemacht, sie liebt den Schmuck reicher und geschmackvol- 
ler Sculptur, aber sie behandelt diese derber, und sie ver- 
bindet, namentlich auch an den Portalen, jene Pilaster durch 
kräftige, in der Form des Rundstabes gebildete Archi- 
volten. Von der darstellenden Scnlptur dieser Gegend ist 
weiter unten zu sprechen, von ihrem Portalschmucl; mag 
die beigefügte Zeichnung des Portals von Semur (Dep. 
Cöte-dior) ein Beispiel geben Und so bilden denn 
diese Gegenden einen Uebergang zu dem Styl der nörd- 
lichen Schulen, den wir später kennen lernen werden, nach- 
dem wir zuvor das westliche Frankreich betrachtet haben. 
  Aus dieser Rücksicht auf bessere Beleuchtung glaube ich diese 
auffallende, und nicht wieder vorkommende Anordnung erklären zu 
müssen, welche Merimee, Midi p. 3., beschreibt und von der die Ab- 
bildung bei Batissier a. a. O. p. 555 eine Anschauung giebt. 
w) Nach Batissier a. a. 0.  Vgl. auch das Portal von Tonnerre 
(Däp. der Yonne] bei Canmont Bull. monum. XVIII, 329.
	        
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