Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Burgund. 
der Kirche erneuerte Hugo noch mehrere Theile des Klo- 
sters, (larunter ein Refectorium mit den Dimensionen von 
100 auf 60 Fuss. 
Bald nach der Einweihung dieser grandiosen Kirche 
wurde ein anderer bedeutender Bau , wenn auch in gerin- 
geren Dimensionen, doch mit Ansprüchen an Glanz und 
Pracht begonnen, der des Doms zu Autun (1132). Nach 
SGClISZGlIII Jahren War er so weit gediehen, dass die feier- 
liche Niederlegung der Reliquien des heiligen Lazarus 
statt finden konnte; später gerieth er in Stocken, Woher 
sich erklärt, dass Seitensehiße und Chor im gothischen, 
zum Theil spätgothischen Style construirt sind. Indessen 
lassen doch die Details des Schiffes, die schöne Faearle 
des Kreuzes und die herrliche Seulptur am Portal desselben 
keinen Zweifel, (lass wir in diesen Theilcn noch das Werk 
des zwölften Jahrh. besitzen. Die Pfeiler haben auf allen 
Sciten Pilaster, Welche so sehr der Antike nachgebildet 
sind, dass wir sie der Rönierzeit oder doch dem sechs- 
zehnten Jahrhundert zuschreiben könnten, wenn nicht die 
iigllfiftßll Kapitäle das Mittelalter verriethen. Die Pilaster 
im Irlauptschiffe haben diese Kapitale erst unter dem Gurt- 
bogen des Übnnengetvölbes,  sind aber durch das Pfeiler- 
gesimse und durch die Simse des Triforiums durchschnit- 
ten. Man muss gestehen, dass für diesen Gebrauch, na- 
mentlich da", WO nur Gurtbögen der 'l'onnengewvölbe zu 
stützen Waren, der Pilaster manche Vortheile darbot. Die 
Irlinaufführung desselben bis zru Gewölbhöhe würde einem 
an antike Form gewöhnteil Auge zwar auffallen, aber doch 
nicht in dem Grade Wie bei dem runden Säulenstammc; 
und auch die Abschnitte, welche durch die (lurchgeführten 
Gesimse entstehen, sind hier Weniger störend. Natürlich 
waren es indessen nicht solche Ueberlegungen, welche die 
Annahme dieser Form herbeiführten, sondern die Nachah-
	        
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