Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Abtei 
Cluny. 
295 
so dass sich im Aeusseren drei ziuücktretende Stockwerke, 
jedes mit Fenstern, bildeten. Viereckige Pfeiler mit über- 
einandergestellteil Pilastern und Halbsäuvlen stützten die Gur- 
tungen des Gewölbes und trugen spitze Scheidbögen, wo- 
gegen die Bögen der 300 Fenster, welche das Gebäude 
erhelllten, und die der kleineren Arcaden kreisrund waren. 
Zwölf solche Pfeiler standen auf jeder Seite des Mittel- 
schiffes bis zu dem ersten grösseren Kreuzarme, drei von 
da an bis zu dem zweiten kleineren. Die Chornische ruhete 
auf acht grossen freistehenden Säulen, und war ausser dem 
Umgange von fünf radianten Kapellen umgeben, über wel- 
chen sich dann die Fenster und oben die Ilalbkuppel mit 
einem grossen Gemälde auf Goldgrund erhob  Die Ost- 
seite jedes der vier Kreuzarme hatte auch noch zwei klei- 
nere Conchen. Sieben 'l'hürme erhoben sich über dem 
Dache, der grösseste, viereckig, auf der Mitte des grösse- 
ren Kreuzschiffes, die anderen auf den Ecken der Kreuz- 
schilfe und der Vorhalle theils vier-_, tlieils achtseitig. Durch 
die radianten Kapellen, die verschiedenen Stockwerke des 
Chors, den Körper des Oberschiffes und endlich die Kuppel 
auf der Mitte des Kreuzes war also eine pyramidalische 
Anordnung wie in der Auvergne und wie in den Rhein- 
gegenden angedeutet, wenn auch Weniger concentrirt und 
durchbiklet wie in diesen. Die Pracht der Stoffe war der 
Würde des Heiligthums entsprechend; es wird berichtet, 
dass der Abt Hugo Säulenstämme von Cipollin und pen- 
thelischem Marmor über das Meer und auf den Flüssen 
heranbringen liess, deren Länge 30 Fuss betrug er). Ausser 
i") Eine ungenaue Zeichnung bei Lenoir, Musöe des Monumens 
franq. (Paris, ISOÜ, 8.] Tom. II, p. 11. Es stellte Gott Vater mit 
den Zeichen der Evangelisten neben sich und dem Lamme unter seinen 
Füssen dar. 
Du 
Somärard 
Tom. 
III 
377.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.