Abtei
Cluny.
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so dass sich im Aeusseren drei ziuücktretende Stockwerke,
jedes mit Fenstern, bildeten. Viereckige Pfeiler mit über-
einandergestellteil Pilastern und Halbsäuvlen stützten die Gur-
tungen des Gewölbes und trugen spitze Scheidbögen, wo-
gegen die Bögen der 300 Fenster, welche das Gebäude
erhelllten, und die der kleineren Arcaden kreisrund waren.
Zwölf solche Pfeiler standen auf jeder Seite des Mittel-
schiffes bis zu dem ersten grösseren Kreuzarme, drei von
da an bis zu dem zweiten kleineren. Die Chornische ruhete
auf acht grossen freistehenden Säulen, und war ausser dem
Umgange von fünf radianten Kapellen umgeben, über wel-
chen sich dann die Fenster und oben die Ilalbkuppel mit
einem grossen Gemälde auf Goldgrund erhob Die Ost-
seite jedes der vier Kreuzarme hatte auch noch zwei klei-
nere Conchen. Sieben 'l'hürme erhoben sich über dem
Dache, der grösseste, viereckig, auf der Mitte des grösse-
ren Kreuzschiffes, die anderen auf den Ecken der Kreuz-
schilfe und der Vorhalle theils vier-_, tlieils achtseitig. Durch
die radianten Kapellen, die verschiedenen Stockwerke des
Chors, den Körper des Oberschiffes und endlich die Kuppel
auf der Mitte des Kreuzes war also eine pyramidalische
Anordnung wie in der Auvergne und wie in den Rhein-
gegenden angedeutet, wenn auch Weniger concentrirt und
durchbiklet wie in diesen. Die Pracht der Stoffe war der
Würde des Heiligthums entsprechend; es wird berichtet,
dass der Abt Hugo Säulenstämme von Cipollin und pen-
thelischem Marmor über das Meer und auf den Flüssen
heranbringen liess, deren Länge 30 Fuss betrug er). Ausser
i") Eine ungenaue Zeichnung bei Lenoir, Musöe des Monumens
franq. (Paris, ISOÜ, 8.] Tom. II, p. 11. Es stellte Gott Vater mit
den Zeichen der Evangelisten neben sich und dem Lamme unter seinen
Füssen dar.
Du
Somärard
Tom.
III
377.