Charakteristik
des
Styls.
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ein strebender Sinn, der nach Neuem und Besserem sucht.
Daher erhalten die Gebäude schon frühe grössere Dimen-
sionen, reichere Ausstattung des Inneren, bessere Ausbill-
dung des Constructiven. Die Planordnung der Auvergne
fand hier so frühe Eingang, dass man zweifeln kann, 0b
sie hier oder dort erfunden ist. In älteren und kleineren
Bauten sieht man wohl noch den einfacheren Chorschluss
mit einer oder mehreren senkrechten Nischen 41); aber schon
vom Ende des elften Jahrhunderts haben alle grösseren
Kirchen den Chorumgaxig und Kapellenkranz, so wie die
Gallerien über den Seitensehiifen. Dazu kommt dann aber
noch hier eine Vorhalle, nicht, wie in Deutschland, als
mächtiger Thurmbau, aber geräumig, mit mehreren Säu-
lenreihen und aus zwei Stockwerken bestehend. Auch die
'l'hürn1e werden hier zahlreicher und höher, und steigen in
reicher Gruppirung an den Kirchenschiffen empor. Ton-
nengewvölbe sind auch hier vorherrschend, doch suchte man,
vielleicht Weil der trübere Himmel stärkere Beleuchtung
erforderte, vielleicht durch germanischen Einfluss bestimmt,
Oberlichter damit zu verbinden. Und wie in der Anlage,
zeigt sich auch in den Details ein kräftigerer, derber Sinn;
Der Bogen wird bestimmter gegliedert, aus reich ver-
zierten Bändern und Rundstäben zusammengesetzt. Die
Sculptur zeichnet sich durch eine an die Antike erinnernde
Klarheit und Einfachheit, aber auch durch (lramatische Le-
bendigkeit und Bedeutsamkeit aus." Sie zeigt Formenstrenge
und Ernst des Sinnes, aber ohne die Neigung zu einer
dunkelen Symbolik oder zu schreckenden Gestalten, die wir
Weiterhin im Westen und Norden finden werden.
wir etwa Seit
lebte hier der
ein Lombarde
Die Baugeschichte dieser Provinz kennen
dem Jahre 1000. Um diese Zeit, seit 990,
Abt VVilhelm von St. Benigne in Dijon,
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