Conques.
de Prades u. a. zeigen dasselbe Bestreben, Wie die
prachtvolleren von St. Gilles lmd St. Trophitne in ,Arles.
Die Archivolten sind mit antiken Ornamenten fast güber-
laden, die Säulenstänune verziert, das Bogenfeld mit Reliefs
gefüllt. Wir finden uns hier Wiederum noch ganz auf
klassischem Boden, wo uns antike Reminiscenzen auf jedem
Schritte begegnen.
Nur zwei, freilich sehr bedeutende Kirchen machen von
dem herrschenden Systeme dieser Gegend eine Ausnahme,
indem sie sich dem der-Auvergne anschliesseil, aber es in
Weiterer und sehr merkwürdiger Entwickelung anwenden.
Die älteste derselben ist. die Abteikirche zu Conques
(Dep. Aveyron] an der Gränze der Auvergne, die schon
in den Jahren 1035 1060 erbaut sein soll k). {Ihre
Anlage unterscheidet sichvon N. D. du Portin Clermont
zunächst dadurch, dass drei Kapellen am Chorumgange
angebracht sind, nicht Wie dort vier, welche mit den bei-
den, auf der Ostseite des Kreuzes der Axe stehenden Ka-
pellen eine sehr vollständige und bedeutende Centralaillage
um die achteckige Kuppel. der Vierung bilden und das
ganze Gebäude. in Qsten eben S0 vollständig schliesseil, als
es auf.der__Westseite. durch zwei Thiirme und denysie ver-
bindenden Vorbau geschieht. Noch qwichtiger ist, dass
auch das KreuzschifiÜ Seitenscliiße hat, und die Gallerie
auch hier und überhdem Chorumgange.fortläuft, mithin, da
sie an denhFaeaden des Kreuzschilies und des Langhauses
durch einensclnnalen Gang verbunden ist, ein die ganze
Die Rohheit der Bildwerke. so wie" der vorherrsehende Ge-
brauch des korinthischen Kapitäls deuten auf eine frühe Zeit hin. Ich
kann mich indessen bei. der sehr ausgebildeten Anlage des Zweifels
nicht enthalten, 0b die gegenwärtige Kirche nicht ein späterer, viel-
leicht gegen das Ende des elften Jahrhunderts begonnener, St. Sernin
in Toulouse naehgeahmter Bau sei. Vgl. die ausführliche Beschreibung
derselben von Merimee im Bullet. monum. IV, p. 225 ff.