du
Port.
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tius k), ihr Gebrauch stammt daher aus altchristlicher Zeit
her, und schliesst sich wohl an das antike Opus reticulatnm
an, das man in spätrömischer Zeit rmd im Beginn des
Mittelalters, zum Ersatze für die schwierigere plastische Or-
namentation, mehrfarbig zu bilden pflegte, wie dies in Frank-
reich (an S. Jean in Poitiers, an der alten Basilika von
St. Front in Perigueux und sonst) und in Deutschland
(am Klarenthurm in Köln) öfter vorkommt. Der vulcani-
schc Boden der Auvergne begünstigte durch die mannig-
faltigere Farbe der Steine diesen Gebrauch. Die plastische
Ausstattung der Gesimse zeigt die weit verbreiteten For-
men, den schachbrettartigen, den tauförmigen Fries, Zick-
zack, Sägezähne und gebrochene Stäbe; sie werden aber
von Consolen antiker Bildung getragen. Der Bogenfries
kommt ilicht vor.. Am Langhause und an den Chornischen
sind statt der Lisenen Mauerverstärkungen, theils in ecki-
ger Forrn, theils als Säulen gestaltet, angebracht, die jedoch
nicht auf den Boden herabgehen, sondern auf dem Basa-
ment stehen. Die Fenster sind mit einem in regelrechtem
Steinschnitt ausgeführten Bogen von wechselnden dunkeln
und hellen Steinen gedeckt, aber sonst ohne Gliederung; nur
das Stockwerk der Gallerie ist im Aeusseren mit kleinen Ar-
caden verziert. Sehr eigenthümlich ist endlich an N. D. du Port
die Ausstattung eines Seitenportals, indem es- eine einfache
rechtwinkelige Thüre ohne Vertiefung und Säulen darstellt,
welche mit einem schweren, giebelartig geformten Balken
gedeckt ist. Dies kommt auch sonst nicht selten, nament-
lich am Rhein z. B. in St. Maria in Lyskirchen in Köln
a") HParietes ad altarium opere sarsurio ex multo marmorum
genere exornatos habet." Greg. Turon. lib. 2. Hist. cap. 16. Ducange
s. v. Sarsurium erklärt das Wort aus der Vergleichung mehrerer Stellen
dahin, dass es: varias "discolorum marmorum crustas invicem comxnissas,
ut unum corpus et unam quasi picturam effieiant, bedeute.
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