Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

du 
Port. 
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tius k), ihr Gebrauch stammt daher aus altchristlicher Zeit 
her, und schliesst sich wohl an das antike Opus reticulatnm 
an, das man in spätrömischer Zeit rmd im Beginn des 
Mittelalters, zum Ersatze für die schwierigere plastische Or- 
namentation, mehrfarbig zu bilden pflegte, wie dies in Frank- 
reich (an S. Jean in Poitiers, an der alten Basilika von 
St. Front in Perigueux und sonst) und in Deutschland 
(am Klarenthurm in Köln) öfter vorkommt. Der vulcani- 
schc Boden der Auvergne begünstigte durch die mannig- 
faltigere Farbe der Steine diesen Gebrauch. Die plastische 
Ausstattung der Gesimse zeigt die weit verbreiteten For- 
men, den schachbrettartigen, den tauförmigen Fries, Zick- 
zack, Sägezähne und gebrochene Stäbe; sie werden aber 
von Consolen antiker Bildung getragen. Der Bogenfries 
kommt ilicht vor.. Am Langhause und an den Chornischen 
sind statt der Lisenen Mauerverstärkungen, theils in ecki- 
ger Forrn, theils als Säulen gestaltet, angebracht, die jedoch 
nicht auf den Boden herabgehen, sondern auf dem Basa- 
ment stehen. Die Fenster sind mit einem in regelrechtem 
Steinschnitt ausgeführten Bogen von wechselnden dunkeln 
und hellen Steinen gedeckt, aber sonst ohne Gliederung; nur 
das Stockwerk der Gallerie ist im Aeusseren mit kleinen Ar- 
caden verziert. Sehr eigenthümlich ist endlich an N. D. du Port 
die Ausstattung eines Seitenportals, indem es- eine einfache 
rechtwinkelige Thüre ohne Vertiefung und Säulen darstellt, 
welche mit einem schweren, giebelartig geformten Balken 
gedeckt ist. Dies kommt auch sonst nicht selten, nament- 
lich am Rhein z. B. in St. Maria in Lyskirchen in Köln 
a") HParietes ad altarium opere sarsurio ex multo marmorum 
genere exornatos habet." Greg. Turon. lib. 2. Hist. cap. 16. Ducange 
s. v. Sarsurium erklärt das Wort aus der Vergleichung mehrerer Stellen 
dahin, dass es: varias "discolorum marmorum crustas invicem comxnissas, 
ut unum corpus et unam quasi picturam effieiant, bedeute. 
IV. 2. 18
	        
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