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Port.
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oder am Anfange des zwölften Jahrhunderts entstanden
ist b). Indessen war sie jedenfalls, wie sich bei ihrer Ver-
gleichung mit den anderen Kirchen der Gegend zeigt, das
Vorbild, nach Welchem sich diese abgeschlossene Schule rich-
tete. Sie unterscheidet sich von der provenzalischen sowohl im
Grundplane als in der Ausführung. Zunächst ist die Chor-
anlage eine andere; sie besteht aus einem innern von
Säulen umstellten Theile, aus einem Umgange und aus
mehreren Kapellen, die an die runde Apsis angelegt sind,
und also nicht mehr auf der Axe der Kirche senkrecht ste-
hen, sondern sich strahlenförmig der Nische anschliessen.
Umgang und Kapellen haben nur die Höhe der Seiten-
sehiffe, Während die Mauer der inneren Concha darüber
hinaus ragt, und sich der Höhe des Mittelschiffes nähert.
Ausserdem sind jedoch auch hier zwei runde Kapellen an
den Kreuzarmen, eine auf jeder Seite des Chors, ange-
bracht. Das Langhaus ist dreischiflig, und wie in der
Provence von viereckigen Pfeilern mit angelegten Halb-
säulen begränzt; allein über den Seitenschitfen befindet sich
eine Gallerie, Welche auch an der Westseite entlang läuft
und so eine Art Narthex, eine niedrige Vorhalle, bedeckt.
Die SeitenschiHe selbst haben Kreuzgewölbe, die Gallerie
aber das halbe Tonnengewölbe, das sich an das Tonnen-
gewölbe des Mittelschitfs anlegt. Wir finden daher diese
Verbindung beider Wölbungsarten, die wir schon am karo-
lingischen Münster in Aachen kennen gelernt haben, in
dieser Gegend einheimisch. Die Pfeiler haben in der Regel
nur auf drei Seiten, im Seitenschife und unter den Scheid-
bögen, Halb- oder eigentlich Zweidrittel-Säulen; die dem
Mittelschiffe zugekehrte Seite ist an verschiedenen Stellen
a) Vgl. die gegen Mallay's Annahme früherer Entstehung gerich-
tete Ausführung im Bull. 11101111111. XVI, p. 81 ii, der ich nur bei-
treten kann.