Provence.
257
Montmajour, St. Trophime in Arles, in Redes, Villemagne,
Begiers, Maguelone) nur im Gewölbe. Häufig sind sogar
die Gurtbögen unter dem zugespitzten Gewölbe rund ge-
halten, als habe man jene, der Nützlichkeit halber adoptirte
Form verbergen Wollen. Für die Fenster und Portale
nahm man wenigstens den deutlich ausgesprochenen 95]
Spitzbogen erst sehr spät, mit der Einführung des in Nord-
frankreich ausgebildeten gothischen Styls an, und auf die
Gliederung der Pfeiler hatte er überall keinen Einfluss.
Diese sind vielmehr stets viereckig, schwerer Form, häufig
mit zwei oder vier Halbsäulen besetzt, welche die eckig
profilirten Scl1eid- und Gurtbögen tragen. Freistehende
Säulen kommen im Innern nicht vor, ausser in den selte-
nen Fällen, wo man antike Säulenstämme verwenden
konnte Schwache Strebepfeiler als Stützen für die
Gurtbögen des Gewölbes iinden sich einige Male aber
ohne bedeutende structive Ausbildung. Bogenfries und Li-
senen sind nur in älteren Bauten , an polygonen Chor-
nischen dagegen wohl Pilaster oder Halbsäulen als Mauer-
verstärkwigeil angewendet. Die Thürme sind von geringer
Höhe und schwerer Form, sehr verschieden von den
schlanken Thurmbauten, die im Norden, namentlich in der
Normandie, schon in dieser Epoche aufkamerl. Sie stehen
vereinzelt bald am Chore, bald an der Faeade, bald auf
der Vierung des Kreuzes, wo sie dann als ein viereckiger
ü) Denn eine gelinde fast unbemerkbare Zuspitzung findet sich
öfter, z. B. in dem Portale von St. Trophime zu Arles.
H] S0 im Baptisterium zu Aix. Merimee, Voy. d. l. Midi p. 211.
w?) In der Kath. von Vaison und in S. Restitut (Drome), hier
jedoch bei einem einsehiffigen Bau.
1'] Ini S. Guilhem du desert und in S. Martin in Londres, einer
kleinen Kirche, die von dem Styl dieser Gegend etwas abweicht, und
wie der Berichterstatter in der Voy. d. Panc. Fr. sagt, an das Roma-
nische des Nordens erinnert.
17