Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Frankreich. 
jene mit geringerer, diese mit grösserer Wahrscheinlichkeit, 
inis zehnte Jahrhundert gesetzt werden , und jedenfalls zu 
den ältesten Kirchen des Landes gehören. Es erhält sich 
von da an fortwährend und wird erst in der folgenden 
Epoche durch das Kreuzgewölbe verdrängt. Seine Structur 
ist die schon beschriebene, so dass die Seitenschiße nur 
halbe, anstrebende 'l'0nnengewölbe haben , und das Mittel- 
schiff der Oberlichter entbehrt. Indessen findet man auch 
einige abweichende Gewölbbilrlungen, die darauf abzieltelm, 
Oberlichter zu gewinnen. S0 besteht in der schon erwähn- 
ten Kathedrale von Vaison und in der Klosterkirche von 
Thorignet das Gewölbe der Seitcnschife aus etwa zwei 
Dritteln des Tonnengewölbes, in dem nicht bloss der an- 
steigende Theil, sondern auch der Anfang der Senkung 
gegeben ist. Noch eigenthümlicher ist das Gewölbe der 
alten Kathedrale von Die (Dauphine), wo Kappen von 
den Seitenwänden her in das 'l'0nnengewölbe einschneiden 
und so einen Raum für kleine Oberlichter bilden. Auch 
der Spitzbogen, in jener oben beschriebenen breiteren Form, 
findet sich sehr frühe, so namentlich in zwei Kirchen von 
Vaison, in S. Quininius und in der schon erwähnten Ka- 
thedrale, die, wenn sie auch nicht, wie man angenommen 
hat, aus dem zehnten Jahrhundert herrühren, doch jeden- 
falls nicht jünger sein können, als der Anfang des zwölf- 
ten, da schon um 1160 die Stadt verfiel, von ihrem Be- 
wohnern verlassen wurde und aufhörte bischöllicher Sitz 
Zll 
sein. 
In 
der 
Kathedrale 
kommt 
auch 
an den Scheid- 
bögen vor, in S. Quininius und ebenso in vielen anderen 
Kirchen dieser Gegend (in Cavaillon, St. Gilles, Vänasque, 
Bas Languedoc. Montpellier 1835  1841. Er beschreibt in einzelnen 
Heften ausser der genannten sehr interessanten Kirche die späte- 
ren Abteikirchen von Valmagne, Maguelone, Vignagoul, S. Felix de 
Montreau u. a.
	        
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