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Südfrauzösische
Architektur.
Provcnce ,
Dauphinö ,
Languedoc.
Ueberbiicken wir nach diesen Vorbemerkungen die süd-
liehen Gegenden, so finden wir in den Provinzen auf bei-
den Seiten der Rhone einen ziemlich übereinstimmenden
Styl, der sich auch vor den übrigen südlichen Schulen
durch lebendige Bewahrung des Gefühls fiir antike Form-
schönheit auszeichnet. Es gehört dahin die eigentliche
Provence (mit den Departements Bouches du Rhone,
Vaucluse, Basses Alpes, Var) und das Dauphine
(Drome, Hautes Alpes, Isere), beide auf dem östlichen
Rhoneufer, dann das Boas-Languedoc (Herauld, Gard,
Lozere, Ardeche, Haute Loire) im Westen der Rhone.
Wir befinden uns hier auf" dem klassischen Boden der
eigentlichen römischen Provincia, wo
lichkeit des Klimas, sondern auch
Bauwerke vielfach an Italien erinnert.
nicht bloss die Aehn-
die Pracht römischer
Auch die Architektur
hat mit der italienischen Manches gemein, das flache Dach
und eine gewisse, dem Süden eigenthümliche Simplicität;
sie unterscheidet sich aber dennoch in wesentlichen Eigen-
schaften, und ist im Ganzen, merkwürdig genug, stets in
höherem Grade antik geblieben, als jene.
den, deren Durchsicht mir mit grosser Liberalität gestattet wurde.
Oaumonfs Histoire sommaire de PArch. giebt eine, freilich nur sehr
allgemeine und mehr auf den Norden von Frankreich beschränkte
Uehersieht der Epochen; dagegen enthält dessen Bulletin monu-
mental (his jetzt 18 Bände] eine Fülle von Nachrichten, ebenso mehr
oder weniger das Bulletin des Comite historique pour les arts
et monuments, Didron's Annales archeologiques und Cäsar
Daly's Revue de FArchitecture. Millin, Voyage dans le midi de la
France, ist in Beziehung auf die Architektur des Mittelalters unbrauch-
bar. Sehr gelungene Beschreibungen einer Zahl von Monumenten und
urkundlichen Nachrichten (von denen die meisten sich auf die west-
lichen und nördlichen Gegenden Frankreichs beziehen) giebt auch der
Engländer Thomas Inkersley, Romanesque aud pointed architecture
in France, London, Murray, 1850.