Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Südfranzösische 
Ar chit e ktu r. 
genscheinlichen Ursprunge der spitzen Wölbung und bei 
der sehr abweichenden Form dieses Spitzbogens darf man 
ihn mit der Entstehung der gothischeil Architektur, an 
welcher gerade diese Gegend keinen Antheil hat, nicht in 
Zusammenhang bringen, und eben so Wenig an eine I-Ier- 
leitung von den Arabern denken, zumal da bei diesen solche 
Gewölbe nicht vorkommen. Oft sind die Tonnengewölbe des 
Mittelschilfes durch Gurtbögen verstärkt, welche von den 
Halbsäulcn der Pfeiler aufsteigen, und dann also das fortlau- 
fende 'l'onnengewölbe mehr oder minder regelmässig theilen, 
jedoch, der Form desselben entsprechend, stets rechtwin- 
kelig, niemals diagonal, so dass das Auge an der Wöl- 
bung immer nur parallele Bögen sieht. Auch dies mochte 
auf antiker Tradition beruhen, wie denn in der That die 
Piscina mirabilis bei Bajae Wirklich Tonnengewölbe mit 
Gurtbögen enthält. Wie man es in solchen Nützlichkeils- 
bauten gefunden haben mochte, ruhen auch hier die Mauern 
stets auf Pfeilern, denen da, wo sie Bögen zu stützen 
hattciyllalbsäulen angelegt sind; freie Säulen kommen nur 
da vor, wo die Chorrundung einen Umgang erhält, und 
nur an dieser Rundung, nicht im Schiffe. Das Kapitäl 
zeigt oft die sorgfältige Nachahmung des korinthischen, oft 
aber auch nur die Höhe und den Kelch desselben mit {ign- 
rirten Darstellungen; das Würfelkapitäl ist fast ganz un- 
bekannt. Offene Zwerggallerien im Aeusseren kommen 
nicht vor, und selbst Bogenfriese höchst selten; die Ge- 
simse haben zwar ähnliche Verzierungen, wie wir sie in 
Deutschland kennen gelernt haben, aber sie ruhen stets auf 
Kragsteinen. 
Auch der nordfranzösische Styl hat mehr Antikes, 
als die deutschen Bauten; namentlich ist es wichtig, dass 
und zwölften Jahrhundert stammend, 
späteren Hinzufügung haben. 
solche 
Gewölbe 
einer 
Spur 
ohne
	        
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