Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Maurisch-byzantinischer 
Styl. 
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lichen Systems, einer kräftigen Nationalität geführt. Sie 
lähmten die wohlthätige VVirksamkeit aller Religionen, in- 
dem sie dieselben mischten und trübten, sie brachen die 
Strenge und Reinheit der Sitten und begünstigten ein lei- 
denschaftliches Streben nach egoistischem Lebensgenusse. 
Sie führten daher immer zur Verweiehliehung. Aber sie 
beförderten die natürliche Freiheit, und die schnelle Ent- 
wickelung geistiger und physischer Kräfte, und gewähren 
daher in der kurzen Zeit ihres Glanzes ein interessantes 
und reiches Schauspiel, in Welchem menschliche Tugenden 
und Laster und die verschiedenen Eigenthümlichkeilen der 
Volksstämme in hellem Lichte erscheinen. Die bildende 
Kunst giebt uns nur das ruhige Bild dieser Mischung, sie 
kann die ganze Bedeutsamkeit solcher Verhältnisse nicht 
erschöpfen, sie ist das Werk der Zeiten selbst und daher 
einer Erkenntniss, welche nicht so unbefangen und nicht 
so tief ist , wie die des späteren Historikers oder Dichters. 
Aber sie zeigt uns doch die glänzende Erscheinung, welche 
durch das Zusammentliessen verschiedener Formen und Na- 
tionalitäten entsteht, den Reichthum der 'l'alente, die unter 
der Gunst solcher Umstände sich ausbilden, sie lässt uns 
endlich in dem Mangel eines festen, zeugenden Princips 
die Vergänglichkeit dieses Glanzes voraussehen.
	        
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