Maurisch-byzantinischer
Styl.
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Zeit
VOIII
Lobe
dieser
Bauten
erfüllt.
Und
auch
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Zeitgenossen werden von dieser zugleich ernsten und
doch wieder mährchenhaft phantastischen Pracht nicht min-
der ergriffen.
Es ist sehr merkwürdig, dass dessen ungeachtet der
Styl dieser Prachtbauten keinen Einfluss auf Italien, nicht
einmal auf die benachbarten, ebenfalls normannischer Herr-
schaft unterworfenen Gegenden ausübte, dass namentlich
der Spitzbogen hier keine Nachahmung fand '39. Es er-
regt dies wenigstens Wesentliche Bedenken gegen die oft
geäusserte Annahme, dass er von Sicilien aus und durch
die VVirksamkeit der Normannen in das Abendland ge-
kommen sei. Vträren diese für die hier traditionell ange-
wendete Bogenform so eingenommen gewesen, dass sie
dieselbe in der Normandie oder in England eingeführt hät-
ten, so würden sie noch viel weniger unterlassen haben,
sie in Apulien und Calabrien in Ausführung zu bringen.
Dazu kommt aber auch, dass diese sicilischen Bauten sich
von dem Style des Nordens, der schon in den romanischen
Bauten herrschte und durch die Anwendung des Spitzbogens
nur weiter entwickelt wurde, wesentlich lmterscheiden. Bei
allem Glanze des Marmors und der Mosaiken stehen sie
jenen an architektonischer Bildung weit nach, verrathen ein
ganz anderes Princip und andere Tendenzen. Während
dort bereits alle Glieder eine plastische, ihre architektoni-
sche Function kräftig aussprechende Gestalt aimahmen,
während die Bögen mehrere Ordnungen, die Pfeiler eine
mannigfaltige und reiche Gestalt erhielten, die Pfosten der
Thüre und Fenster abgestuft, die Wände durch vortretende
Lisenen und Portale belebt Wurden, während das Ganze
eine organische Einheit bildete, sind hier die Bögen Lnld
die
m] Wie dies wenigstens Gally Knight in seinen Werken
Normandie und über Italien mit Bestimmtheit bezeugt.
über