Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Maurisch-byzantinischer 
Styl. 
239 
Zeit 
VOIII 
Lobe 
dieser 
Bauten 
erfüllt. 
Und 
auch 
UIISCTB 
Zeitgenossen werden von dieser zugleich ernsten und 
doch wieder mährchenhaft phantastischen Pracht nicht min- 
der ergriffen. 
Es ist sehr merkwürdig, dass dessen ungeachtet der 
Styl dieser Prachtbauten keinen Einfluss auf Italien, nicht 
einmal auf die benachbarten, ebenfalls normannischer Herr- 
schaft unterworfenen Gegenden ausübte, dass namentlich 
der Spitzbogen hier keine Nachahmung fand '39. Es er- 
regt dies wenigstens Wesentliche Bedenken gegen die oft 
geäusserte Annahme, dass er von Sicilien aus und durch 
die VVirksamkeit der Normannen in das Abendland ge- 
kommen sei. Vträren diese für die hier traditionell ange- 
wendete Bogenform so eingenommen gewesen, dass sie 
dieselbe in der Normandie oder in England eingeführt hät- 
ten, so würden sie noch viel weniger unterlassen haben, 
sie in Apulien und Calabrien in Ausführung zu bringen. 
Dazu kommt aber auch, dass diese sicilischen Bauten sich 
von dem Style des Nordens, der schon in den romanischen 
Bauten herrschte und durch die Anwendung des Spitzbogens 
nur weiter entwickelt wurde, wesentlich lmterscheiden. Bei 
allem Glanze des Marmors und der Mosaiken stehen sie 
jenen an architektonischer Bildung weit nach, verrathen ein 
ganz anderes Princip und andere Tendenzen. Während 
dort bereits alle Glieder eine plastische, ihre architektoni- 
sche Function kräftig aussprechende Gestalt aimahmen, 
während die Bögen mehrere Ordnungen, die Pfeiler eine 
mannigfaltige und reiche Gestalt erhielten, die Pfosten der 
Thüre und Fenster abgestuft, die Wände durch vortretende 
Lisenen und Portale belebt Wurden, während das Ganze 
eine organische Einheit bildete, sind hier die Bögen Lnld 
die 
m] Wie dies wenigstens Gally Knight in seinen Werken 
Normandie und über Italien mit Bestimmtheit bezeugt. 
über
	        
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