Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Maurisch- 
byzantinischer 
Styl. 
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maurischen Stalaktitenzwickeln das Gebälk, das in Mon- 
reale den offenen Dachstuhl zeigt, in der Schlosskapelle 
durch Kassetten verbunden, in beiden aber, wie in anderen 
sicilischen Kirchen ü), auf's Reichste mit Gold und Male- 
reien verziert ist. S0 ist denn das ganze Innere überaus 
glänzend, von allen Seiten strahlt der leuchtende Marmor, 
der Goldgrund und die Farbenpracht der Mosaiken, Welche 
im Langhause in den Bogenzwickeln und zwischen den 
Oberlichtern, im Chorraume aber rings umher angebracht 
sind. In der Concha sieht man ganz oben stets das Brust- 
bild des Erlösers in den kolossalsten Verhältnissen, darunter 
eine oder mehrere Gestaltenreihen, und ebenso sind die 
Kuppel, die mächtigen Gewölbzwickel, die Wände der 
Kreuzarme theils mit einzelnen kolossalen Gestalten, theils 
mit historischen Darstellungen ausgestattet. Ob diese Mo- 
saiken durch einheimische Künstler oder durch geborene 
Griechen gefertigt sind, kann dahingestellt bleiben; jeden- 
falls gehören sie byzantinischer Kunst an, wie sie denn 
auch durchweg mit griechischen Inschriften versehen sind. 
Sie zeigen noch immer einen sehr grossartigen Styl im); 
die Zeichnung ist zwar im Einzelnen in der gewohnten 
byzantinischen Weise manierirt und unwahr, die Bewegun- 
gen sind tänzelnd und von einer erkünstelten Zierlichkeit, 
aber die Verhältnisse im Ganzen richtig, der Ausdruck 
ernst, verständlich, würdig. Sie geben ein sehr gewichtiges 
Zeugniss von der Geschicklichkeit, die sich noch jetzt in 
diesem Zweige byzantinischer Kunst erhalten hatte. 
Auch der Wandschmuck des Aeusseren ist durch flache 
Auslegung mit buntfarbigen Marmorstiicken bewirkt, und 
zwar ist hier wiederum ein Motiv normannischen Ursprungs 
a) Vgl. die vortreffliche farbige Darstellung eines 
Morey, La charpente de la Cath. de Messina. 
bei 
solchen Gebälks 
Vgl. 
tab. 
S erradifalco 
Hittorf tab.
	        
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