Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Romanischer 
Styl 
in 
Italien. 
fero pondus, sucur. (Wie grosse Last trage ich, hilf.) 
Das Glücksrad, rota fortunae, wie es eine Inschrift in St. 
Zeno von Verona ausdrücklich nennt, ist eine beliebte 
Vorstellung  Sagen nordischen Charakters oder selbst 
nordischen Ursprungs sehen wir auch an den Kirchen dar- 
gestellt. An der Fagade von St. Zeno findet sich unterhalb 
gewisser Darstellungen aus dem alten Testamente ein Re- 
lief, auf dem ein Reiter mit dem Jagdhorn erkennbar ist, 
lllld unter dem die ausführliche, aber keinen Namen nen- 
nende Inschrift von einem thörichten Könige handelt, der 
der Hölle Zoll bringt und auf dem, von dem Dämon ihm 
gesendeten Russe dahin reitet, um nimmer zurückzukeh- 
ren  Es ist der König Theodorich, der Dietrich von 
Bern der deutschen Heldendichtung, der, nach einer italie- 
nischen Sage, in imersättlicher Jagdlust seine Seele dem 
Teufel verschrieben haben soll. Am Dome zu Modena sieht 
man eine Kriegsscene in mehreren Reliefs und dabei, ausser 
mehreren unbekannten, barbarischen Namen, auch den des 
Artus de Bretania M952). Am Dome zu Verona, den ich 
hier anreihe, obgleich seine Facade erst vom Ende des 
zwölften Jahrhunderts stammt, sind zur Seite des Portals 
karolingische Paladiile dargestellt, Roland mit dem be- 
kannten Namen seines Schwertes: Durindarda auf der 
Klinge desselben  Dietrich von Bern ist allerdings eine 
der Geschichte Italiens angehörige Gestalt, jene betreffende 
Sage mag durch den Hass der katholischen Bevölkerung 
gegen den arianischen Fürsten hier entstanden sein. Allein 
die Aneignung der anderen, unstreitig nordischen Sagen 
a] Orti Manara, delY anüca Basilica di S. Zenone p. 17. 
H) A. a. 0. p. 10, v. d. Hagen Btfin die Heimath II, 60. 
'  Millin Reise in der Lombardei II, S. 340. 
Jg) Abbildungen Maffei, Verona ill. III, 111. Aginc. Sculpt. 
26, Nro. 14. 
Taf.
	        
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