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Lombardische
Bauten.
aber spitzbogigen Gewölbe werden sogar erst nach dem
Einsturze der Kuppel im Jahre 1196 so, wie Wir sie sehen,
angelegt sein. Die [Tngleichheit der Gewölbfelder- zeigt,
dass sie älteren Anlagen eingefügt sind. Auch der Grund-
plan ist noch der alte; er hat Basilikenform ohne Kreuz-
arme. Viereckige Pfeiler, mit starken Halbsäulen von ver-
schiedenartiger Höhe besetzt, über den Scheidbögerx ein mit
einem Rundbogenfriese versehenes Gesimse, dann eine Em-
pore, mit Weiten Oelfnungen über jedem Scheidbogen, mit
nicht bloss niedrigen, sondern abgestumpften Halbsäulen,
zeigen eine unvollkommene, durch die Rücksicht auf vor-
handenes Mauerwerk beschränkte Nachahmung von S. Mi-
chele in Pavia oder einer anderen ähnlichen Kirche. Die
Kapitale sind auch hier niedrig, ohne alle Spur einer Re-
miniscenz an das korinthische Kapitäl, theils mit Blättern,
theils mit Figuren ausgestattet, häufig in einer Form,
die auch sonst in Mailand, z. B. in S. Celso, vorkommt,
mit zwei nach aussen gerichteten Widdern, aus deren zu-
sammengewvachseileil Leibern in der Mitte des Kapitals ein
Kreuz aufsteigt. Der Vorhof, der hier nach altchristlicher
Weise im nemiten Jahrlnmdert angebaut war, und die mit
Lisenen und Rundbogenfriesen bedeckte Faeade scheinen
älteren Ursprungs, doch auch im zwölften Jahrhundert
hergestellt zu sein.
Dem zwölften Jahrhundert scheint auch die Chornische
von S. Maria maggiore in Bergamo ä], welche allein
von dem älteren Bau erhalten ist , anzugehören. Sie wird
durch Halbkreisbögen auf schlanken Halbsäulen in sieben
Arcaden getheilt, von denen fünf ein Fenster enthalten, und
hat darüber eine Gallerie von Zwergsäulen. Das Gesims,
damit
auch
der
Umbau
der
Gewölbe
Einrichtung auf
Kirche und ihre
ZllSälDlIlEIl.
Osten
Taf.