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Romanischer
Styl
in
Italien.
Piacenza, jedoch mit abweichender Anordnung, fünf Ni-
schen, zwei nach dem Vorbilde von Pisa auf den Vorder-
seiten des Kreuzschiffes, aber nur eine am Choresschluss
und zwei auf den östlichen Seiten der Kreuzarme. Wie
dort durchweg, aber in wechselnder Form Rundsäulen,
sind hier Pfeiler gebraucht, von viercckigem Kern, in Kreuz-
gestalt, mit Säulen in den Ecken, nach dem Mittelschiffe
zu die schwächeren mit einer Halbsäule, auf deren Kapitäl
ein Gewölbedienst steht, die stärkeren mit einem bis nach
oben hinaufiaufenden Pilaster. Obgleich die Pfeiler hienach
auf sechstheilige Gewölbe, wie wir sie in Piacenza fanden,
angelegt scheinen, sind die, vielleicht später vollendeten Ge-
Wölbe schmale, auf jeder Säulenstellung abschliessende.
Die Wand oberhalb der Scheidbögen ist wiederum beleb-
ter als in Piacenza, indem sie 'l'rif0rien und darüber noch
ein mit einem Rundbogenfriese verziertes Gesimse haben.
Die Kapitäle sind wie in Modena theils korinthisirend,
theils breiter und mit phantastischen Thiergestalten versehen.
Grösser als im Inneren ist die Aehnlichkeit beider Kirchen
im Aeusseren; die Wände sind nämlich durch Halbsäulen
getheilt, welche bis zu dem Gesimse aufsteigen und die das
ganze Gebäude umfassende Zwerggallerie durchschneiden 55).
Auch die Facaden beider Dome sind einander ähnlich
und in gleicher Weise von den bisher betrachteten ab-
weichend. Sie haben nämlich drei Portale, den drei Schif-
fen entsprechend, deren Breite an der Facade von Pia-
cenza auch noch durch Pilaster bezeichnet ist. Dagegen
sind die Höhenverhältnisse der Schiffe nicht mehr erkenn-
4'] Abbildungen hauptsächlich bei Osten a. a. 0., Taf. 25 27.
Die Faqade bei Hope, tab. 16. Die Verhältnisse sind denen von Pia-
cenza ähnlich. Ganze Länge 24W, Breite des Mittelschiffs 41', der
Sei-tenschiße Pfeilerabstand 21Fuss. Für die Fagade ist bemer-
kenswerth, dass ihre Höhe sich nicht weit von der Breite entfernt.
Sie ist 88' breit und 91' 6" hoch.