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Romanischer
Styl
in
Italien.
ten Pilastern auf, die sich vom Boden auf bis zum Gewölb-
anfange ununterbrochen erheben. Mit den Pfeilern, an de-
nen diese Pilaster vortretcn, alterniren regelmässig Säulen.
Ueber den Rundbögen, welche diese Pfeiler und Säulen ver-
binden, ist als zweites Stockwerk je eine Arcade, mit drei
von ihr umfassten kleineren Bögen angebracht, welche aber
nicht einer Empore angehört, sondern ein eigentliches Tri-
forium bildet. Die Seitenschiffe erheben sich nämlich so
hoch, dass die Scheitel ihrer Gewölbe mit den Kapitälen
der Pilaster des Mittelschilfs in gleicher Höhe liegen; der
Raum hinter jenem 'l'rif0rium liegt daher auch unter diesen
Gewölben. Dagegen haben die Quergurten der SeitenschiHe
nur die Höhe der Scheidbögen, und tragen nur vermittelst
einer darauf gesetzten Wand, in welcher wiederum ein Tri-
forium, jenem des Mittelschiffs gleich, angebracht ist, die
Wölbung selbst. Die Verhältnisse sind durchaus regel-
mässig und nicht unbedeutend. Die Breite des MittelschiHs
32, die der Seitenschiflc 19' 2", die der Pfeiler 17' 7", die
Höhe des mittleren Gewölbes unter dem Schlusssteine 64,
die der Seitenschilfe 39 rheinländische Fuss. Die Ausstat-
tung des Aeusseren entspricht genau der Anordnung des
Inneren. Die Wände der SeitenschiHe, des Chors und der
Facade sind nämlich durch Halbsäulen, deren Abstand der
inneren Pfeilerstellung entspricht, in Areaden abgetheilt, in
deren Bögen aber jene 'l'rif0rien sich wiederholen, die hier
einen Umgang um das ganze Gebäude bilden, unter Wel-
chem ein Rundbogenfries die untere Mauer als ein beson-
deres Stockwerk abschliesst. Die Facade, welche noch
einige Verwandtschaft mit der von St. Zeno hat , ist be-
4') Da die Niederlegung der Reliquien im J. 1106 ohne Zweifel
so früh als möglich, also wohl gleich nach Vollendung der Krypta ge-
schah, und die Fagade der letzte Theil des Baues gewesen sein wird,
so ist sie wohl jünger als die von St. Zeno (1138).