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Romanischer
Styl
in
Italien.
Wohlgebildeten
nur ein Portal
Rundbogenfries
und ebenso nur
verbunden sind. Sie hat
Ein Fenster und zwar dies
kreisförmig, ein Glücksrad bildend. Unter demselben be-
zeichnet ein Horizontalgesims mit dem Rnildbogelnfriese die
Höhe der SeitenschiHe, oberhalb desselben ein gleiches Ge-
sims die Decke des Mittelschiffes; neben dem Bogen des
Portals beginnt nun auf beiden Seiten eine Zwerggallerie,
die aber, da sie durch die Lisenen durchschnitten wird,
nur zwischen denselben vereinzelte, durch eine Säule ge-
theilte Doppelölfnungen bildet, und in dieser Weise sich
an den Seitenmauern umherzieht. Da diese Gallerie eine
Wirkliche Vertiefung bildet, also beschattet ist und kräftiger
wirkt , als die bloss der VVand angehefteten Lisenen, da
ihre horizontale Linie diese durchschneidet, so ist das ver-
ticale Element, obgleich durch jene hohen und zahlreichen
Wandstreifeil angedeutet, nur untergeordnet. Der Ein-
druck dieser Fagade ist mithin auch hier, trotz der Ver-
schiedenheit der Formen, ein sehr ähnlicher wie an jenen
toscanisehen Kirchen, nähert sich wenigstens ihnen mehr
als den Bauten des Nordens.
Wir bemerken an dieser Fagade sogleich eine andere
Eigenthümlichkeit des italienischen Styls, die an vielen
Kirchen vorkommt. Vor dem Portale befindet sich näm-
lich eine Art Vorhalle, die aber nur aus zwei freistehen-
den, auf dem Rücken von Löwen ruhenden Säulen besteht,
welche über ihrem Kapitäl mit der Wand verbunden sind,
und so eine kleine gewölbte Ueberdachung des Eingangs
bilden. Es ist offenbar derselbe Gedanke, wie bei den
iVorhöfen und Säulenhallen der alten Basiliken; es schien
nicht würdig, dass man gleich in das Heiligthum eintrete.
Aber man hatte sich, nachdem die kirchlichen Einrichtungen,
welche jene weitläuftigeren Zugänge nöthig machten, ausser
Gebrauch gekommen waren, auf das kürzeste Maass be-