Details.
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entspricht. Dahin gehört zunächst das Würfelkapitäl,
und zwar nicht mehr, wie früher, in der Marcuskirche
von Venedig und in Santa Fosca auf Torcello in der by-
zantinischen Form einer mngekehrten, abgestumpften Py-
ramide, sondern, wie im Norden, mit senkrecht gestellten
Seitentlächeil. Es ist in diesen Gegenden von Italien sehr
viel, aber doch seltener, als in Deutschland, und immer nur
neben korinthisirenden oder ganz phantastischen Kapitälen
gebraucht. S0 in Genua in den Unterkirchen von S. Tom-
maso und S. Lazaro, in Bologna im Kloster S. Stefano,
und zwar besonders in der dazu gehörigen Kirche S. Pie-
tro e Paolo, in Santa Giulia in Brescia in einem der äl-
teren longobardischcn Kirche angefügten Theile. Auch auf
der Insel Murano in den venetianischcn Lagunen kommt
es in sehr einfacher und alterthümlicher Weise vor. Häu-
figer ist es mit phantastischen 'l'hiergestalten geschmückt,
Wie in der Krypta von St. Zeno in Verona, häuiig auch,
wie in S. Ambrogio, S. Celso und S. Eustorgio zu
Mailand, in S. Michele zu Pavia und an vielen anderen
Orten, zu einem breiten, niedrigen Kapitälgesilnse der Pfeiler
umgestaltet.
Sehr viel verbreiteter, wenn auch ebenfalls nicht so all-
gemein, wie in Deutschland, ist die Ausstattung des Aeus-
seren mit Lisenen und dem Rundbogenfriesc. Wo
diese einfache, aber gefällige Anordnung erfunden ist,
möchte sich schwerlich ermitteln lassen; byzantinischen
Ursprungs scheint sie nicht Ü, sondern durch eine Umbil-
Obgleich man den Rundbogenfries früher (z. B. Büsching)
schlechtweg die neugrieehische Verzierung nannte. Kugler erinnert
zwar (Handbuch, 2. Ausg. S. 426) mit Recht daran, dass sie auf dem
Fussgestell des Theodosischen Obelisken in Byzanz, bei Agincourt
Svulptur Taf. X. Nro. 5, vereinzelt vorgekommen sei; eine nähere
Untersuchung des Monumentes würde indessen vielleicht ergeben, dass
sie eine andere Bedeutung hat, als der Zeichner ihr beigelegt hat.