Verwendung
antiker
Fragmente.
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gene Kirche von S. Nicola in Bari so dass wir
dieselbe Weise über ganz Italien verbreitet finden.
also
Dies Beharren bei den Ueberlieferungeil der altchrist-
liehen Zeit währte bis gegen das Ende des elften Jahr-
hunderts. Das unbewusste Streben, neue Anschauungen
zu gestalten, äussert sich, der Natur der Sache nach, zuerst
an imscheinbaren Stellen, an den Details. Hier sind diese
zwar roh lmd phantastisch, aber noch immer mehr oder
Weniger Nachahmungen des römischen Styles. Selbst das
Würfelkapitäl, das in den nordischen Ländern so früh
vorkommt, findet sich, abgesehen von der Mareuskirche
lmd Santa Fosca in Torcello, WO es in byzantiniseher Form
auftritt, in keinem Bau, den wir mit Sicherheit dem elften
Jahrhundert zuschreiben könnten. Italien War und blieb
das Land der Erinnerungen. Unter dem Drucke der Fremd-
herrschaft und in der ärgsten N 0th der Zeiten War es ihnen
treu geblieben, hatte sie, wenn auch dürftig und schwach,
beibehalten; auch als sich die Kräfte Wieder belebten, suchte
es keinen anderen Schmuck. Aber freilich war nun das
Gefühl für die rechte Anwendung und Bestimmung dieser
Formen gewichen, Wilde und bizarre Häufung antiker Frag-
mente und Reminiscenzen galt für höchste Pracht, und der
aufgeregte Sinn, der im Momente des Glückes sich an dem
Gedanken der alten Weltherrschaft berausehte, gefiel sich
in den ausschweifendsten phantastischen Zusammenstel-
lungen.
Schon der Zufall hatte die Denkmäler verschiedener
Zeiten und Richtungen oft so nahe aneinandergerückt, dass
sie ein frappantes Bild gaben und das Auge an diese ma-
lerische Verwirrung gewöhnen konnten. Wer das Kloster
Gally Kniäht I,