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Italien.
monte bei Florenz. Man hat die urkundliche Nachricht,
dass diese Kirche im Jahre 1013, unter Kaiser Heinrich II.,
angefangen sei, nicht auf den jetzigen Bau beziehen, und
diesen vielmehr nach einer, im Fussboden der Kirche be-
findlichen Inschrift in das Jahr 1207 setzen wollen
Allein selbst die Facade, deren Schönheit den Zweifel an
das höhere Alter der Kirche veranlasst hat, entspricht nicht
dem Anfange des dreizehnten Jahrhunderts, wo in Tos-
cana ein anderer Facadenstyl, nämlichdie Ausstattung mit
mehreren Reihen freistehender Säulen herrschte, wie dies
die Pieve von Arezzo, die Kirchen in Lucca u. a. beweisen.
Wahrscheinlich gehört daher dieses Datum nur eben den
Mosaiken des Bodens an, Während die Marmorbekleidung
der Facade und des Inneren, von der ich noch später
sprechen werde, vom Ende, die Anlage der Kirche aber
schon aus der Frühzeit des elften Jahrhunderts stammt.
Auch hier , wie in St. Zeno, kein Kreuzschiff, das ganze
Gebäude mit Chor und Krypta in einer Flucht, breite
Säulenstellung und Seitenschiffe, eine einfache, aus dem
Zehneck geschlossene Chemische. Nur ist alles regel-
mässiger wie dort; über den Pfeilern stets ein tragender
Bogen, zwischen denselben stets zwei Säulen , die Kapi-
täle mit deutlieherer Reminiscenz des korinthisehen oder
römischen WF).
Eine dritte
einigermaassen
Kirche ,
ähnlich
welche den
scheint, ist
beiden oben erwähnten
die Weit entfernt gele-
Kugler Handb.
434.
W) Abbildungen bei Agincourt, Taf. 25, Nro. 20-28, Taf. 64,
Nro. 11 die Facade. Taf. 69, Nro. 30 ein Kapitäl. Gally Knight I.
33. Für das höhere Alter der Wände spricht auch der Umstand, dass
die Fenster mit durchsichtigen Marmorplatten gefüllt sind, eine antike
Sitte, die sich später, als das Glas gemeiner und wohlfeiler geworden
war, verlor.