Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Aenderung 
des 
Basilikentypus. 
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Säulenreihe anbrachte. Indessen gab auch dies keine Ver- 
anlassung, eine rhythmische Abtheilung des Grnndplanes 
zu erlangen 
Eine chronologische Reihe der Bauten von der Longo- 
bardenzeit bis in die Mitte des elften Jaln-hunderts aufzu- 
stellen , ist bei dem Mangel genügender Aufzeichnungen, 
bei der Aehnliehkeit dieser Kirchen mit den Bauten der 
vorigen Epoche, bei der Willkürlichkeit der Abweichungen, 
bei den Verälnderungen und Zusätzen, mit denen sie spä- 
tere Jahrhunderte ausgestattet haben, fast unmöglich. Die 
und S. Zeno, in der zu Bari in Apulien (Gally Knight. Italy. I. 39), 
in Sta Prassede in Rom (Bunsen, Basiliken S. 29. 30. Beschreibung 
Roms, Bd. III, Abth. 2, S. 245). Die letzte Kirche ist zwar von Ber- 
nardo Rossellini hergestellt, wie Vasari im Leben desselben erzählt, es 
scheint indessen nicht, dass die Schwibbögen und die dieselben tra- 
genden Pfeiler, welche allerdings ungewöhnlich regelmässig angelegt 
sind, aus dieser Restauration herrühren. Osten (Wiener Bauzeit. 1848, 
Litt. u. Not. B1.) erwähnt der einschiffigen Kirche von Cadeo bei Fi- 
renzuola im Grossherzogthum Parma, wo iegelmässig durchgeführte 
Gurtbögen, von den Wandpfeilern aufsteigend, den Dachstuhl tragen. 
Er setzt sie indessen erst in das Ende des zwölften Jahrhunderts. 
i") Das einzige Beispiel einer italienischen Kirche mit regelmäs- 
sigem Wechsel von Pfeilern und Säulen, wie in den sächsischen Kir- 
chen, giebt die jetzt verfallene Kirche S. Pietro in castello in 
Verona. Vgl. Orti Manara, di due antichissimi tempj christiani Ve- 
ronesi, 1840, Tab. X11. Sie hat schon Kreuzgestalt und möchte im 
elften oder zwölften Jahrhundert, vielleicht, was in Verona sehr denk- 
bar und durch ihre Gestalt wahrscheinlich ist, unter deutschem Ein- 
tlusse entstanden sein. Bei Agincourt, Taf. 28, Nro. 22, 23, sind 
Grundriss und Plan in unbegreiflicher Weise unrichtig. Die erstge- 
nannte Schrift giebt auch das einzige mir bekannte Beispiel einer ita- 
lienischen Pfeilerbasilika aus sehr früher, wahrscheinlich longobardischer 
Zeit, die Kirche S. Giorgio in Valpolicella bei Verona. Der 
Verfasser erkennt nicht, dass die jetzige Kirche zwei verschiedene 
Bauten enthält, eine Pfeilerbasilika mit einfacher Nische, der man (weil 
sie den Altar, dem allgemein gewordenen Gebrauche entgegen, auf der 
Westseite hatte) später einen Bau mit entgegengesetztem Chore anfügte, 
der auf Säulen ruht und drei Nischen hat.
	        
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