Rund-
und
Polygonbauten.
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pfeilern, Kuppelwölbung, Kreuzgewölbe im Umgange k),
der alte Dom in Arezzo, im Anfange des elften Jahr-
hunderts erbaut, den Vasari, zu dessen Zeit er abgebrochen
wurde, noch sah, achteckig mit antiken Säulenstämmen
von Granit und Porphyr geschmückt zur), schliessen sich
daran an, neben denen die freilich Wohl schon dem zwölf-
ten Jahrhundert angehörige Kirche S. Tommaso in li-
mine bei Bergamo 93:19h) als ein ähnliches Rundgebäude
zu nennen ist. Taufkirchen Wurden ohnehin, wie es schon
in altchristlicher Zeit geschehen war und auch noch über
diese Epoche hinaus geschah, auch jetzt vieleckig gebaut.
So das Baptisterium bei St. Pietro in Asti, kleinerer
Dimensionen, die Aussenmauer mit vierundzwanzig Seiten,
wahrscheinlich aus ziemlich früher Zeit herstammend
ferner das Baptisterium am Dome zu N ovara, mit acht-
eckiger Kuppel, die in sehr eigenthümlicher Art durch acht,
in Säulen auslaufende Nischen getragen wird Die
jetzt nach dem h. Grabe genannte, zu dem Kloster S.
Stefano in Bologna gehörige Rundkirche, Wahrschein-
lich auch zum Baptisterimn bestimmt endlich das
Baptisterium von Florenz, das seiner Anlage nach
gewiss noch der Zeit longobartlischer Herrschaft angehört S).
a] Cordero a. a. 0., S. 280.
da) Vgl. Vasari im Proemio, vgl. mit den Anm. der Ed. Sen. 1.,
p. 216 218.
Agincourt, Arch. tab. 24, Nro. 16, 17, 18, vgl. mit Cordero
a. a. O., p. 272.
1') Osten, Bauwerke in der Lombardei, Taf. 5, 6, und Wien. Bau-
zeitung 1845, Lit. u. Anz. Bl., p. 73.
Osten a. a. 0., Taf. 14 -16.
Agincourt, Taf. 28, Nro. 3.
Wie dies in Uebereinstimmung mit älteren Forschern Rumohr
It. Forsch. I., S. 178, und Gordero a. a. O. S. 203 annehmen. Der
noch vorherrschende Architrav deutet sehr entschieden auf jene frühe
Zeit.