162
Romanische
Bauten
in
Belgien.
Echternach, von einem grösseren, von Pfeiler zu Pfeiler
gespannten Bogen überdeckt und zu einer Gruppe verbun-
den sind de), Formen, Welche in Frankreich soviel wir wissen
niemals vorkommen. Die schweren Würfelknäufe der
dicken Rundsäulen in dieser Kirche gleichen denen zu Ros-
heim, und die Ornamentation hat durchweg den derben und
bizarren Geschmack, den Wir im Elsass keimen lernten,
und der sich von dem 7 mehr auf römischer Tradition be-
ruhenden Style der burguiulischeu und provenzalischen Ge-
genden so auffallend unterscheidet Im südlichsten
Theile des Landes , in der Diöcese von Besangon, kann
ich nur die Kathedrale selbst als ein romanisches Gebäude
nennen, das jedoch schon ursprünglich auf Gewölbe an-
gelegt ist, und jedenfalls erst aus der letzten Zeit dieser
Epoche stammt. Der Charakter dieses vielfach veränderten
Gebäudes ist unklar, lässt aber doch mehr Verwandtschaft
mit (leutschen, als mit französischen Bauten erkennen.
Anders wird es dagegen in den Bisthümern Lausanne,
Genf und Sion, wo sich zwar derselbe Geschmack in der
bildlichen Ausstattung, aber neben antiken Reminiscenzen
und Formbildungen findet, die sich an die südfranzösische
Schule anschliessen. Wir werden daher diese Gegenden
im Zusammenhange mit Frankreich betrachten.
BIOIIUID.
Bull.
445.
H) Sehr merkwürdig sind die omamentistischen Fragmente der
alten Kathedrale von Verdun, von der im Bull. monum. XVI, 584
Zeichnungen mitgetheilt werden. Auch die Ornamente bei Grille de
Beuzelin a. a. O. sind den elsassisehen verwandt. Interessant ist
das Portal der Dorfkirche zu Puxe (oder richtiger L'Al0eufs, vgl.
Taf. 12 Nro. 9 mit pag. 73), weil es in seinen derben Arehivolten
einen sehr entschiedenen Hufeisenbogen zeigt.