in
Belgien.
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1055 gegründeten, aber 1082 schon durch Feuer zerstörten
Kirche als in diesem Lande ohne Gleichen von dem Chro-
nisten beklagt Offenbar war dies also die Ausnahme.
Die meisten anderen Kirchen ruhten auf Pfeilern der ein-
fachsteil Art, selbst ohne Kämpfergesimse. So die St.
Dionysiuskirche zu Lüttich, das einzige noch beste-
hende Denkmal des baulustigen Bischofs Notker (um 982),
die Dorfkirche zu Waha im Luxemburgischen, zufolge
erhaltener Inschrift im Jahre 1051 geweiht, die gTOSSBII
Kirchen zu St. Servatius und Unserer lieben Frauen
Maastricht.
Noch
im
zwölften
Jahrhundert
Wurden
die
Kirchen
ZU
Sluis
und
Zll
Westrem
Ostflandern
in dieser einfachsten Weise gebaut. Auch die mächtige,
320 Fuss lange Klosterkirche St; Gertrud zu Ni-
velles fett], welche im Jahre 1047 in Gegenwart des
jungen Kaisers Heinrichs IV. geweiht Wiu-de, War eine
solche Pfeilerbasilika in Kreuzform mit einfacher Apsis.
Der Thurmbau auf der Westseite, mit einer von-tretenden
halbkreisförmigen Apsis und von runden 'l'reppenthürmchen
flankirt, zeigt noch völlig deutsche Weise. "Das Innere ist
modernisirt, doch hat sich noch ein Portal mit verzierten
Säulenstämmeil und Würfelkapitälen erhalten. Das Aeus-
sere ist einfach, nur mit rohen Blendarcaden verziert.
In Beziehung auf Ornamentation sind alle diese "älteren
Kirchen überaus dürftig ausgestattet; sie besteht fast nur
in Lisenen, die durch Rundbogenfriese oder, und dies häu-
"Ü Ghron. abbat. "illrudon. lib. II. bei d'Ache'ry Spicileg. II. 666.
"incompareßilibris in haed nostra. terra columnis", und weiterhin;
nillaeque mirabiles columnae super quißus labor, expensae, stndium,
vopus, pulchrltudo, magnitudo, referri digna vix potest". (Schayes a.
a. O. II. 127.)
m?) Vgl. Schayes a. a. 0., S. 120, und Mertens: Die Baukunst
in Deutschland S. 119. Die ursprüngliche Gestalt der Westseite ist auf
einem Siegel des Kapitels vorn zwölften Jahrhundert dargestellt.