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Romanische
Bauten
S elbst die bemerkten Eigenthümlichkeiten des Grundplanes
sind mehr abendländischer Art. Sie scheinen mehr durch
ve reinzelte 'l'raditi0nen aus verschiedenen deutschen Gegen-
d en, Welche durch die Ansiedler im slavischen Lande ein-
geführt sein mochten, entstanden zu sein. Im Ganzen sind
au eh romanische Bauten hier selten. Das slavische Element
W ar auch
v ierzehxlte
hier der Baukunst nicht günstig, und erst das
Jahrhundert hat durch die Prachtliebe und Bau-
th ätigkeit Kaiser Karls IV. dem Lande sein vorherrschendes
b auliches Gepräge gegeben.
Ueber Bauten dieser Epoche im Erzherzogthum Oe-
s terreicli ist bisher nichts Erhebliches veröffentlicht, ihre
Zahl scheint in der That sehr gering zu sein; dieselben
Ursachen, Welche im ganzen südlichen Deutschland der
frühen Entwickelung entgegenstanden, wirkten hier in er-
höh tem Maasse, und überdies hat der Glanz des späteren
Katholicismus die Ueberreste jener Frühzeit so sehr ver-
drängt, dass gerade die reichsten und ältesten Klöster von
ihren alten Bauten nichts aufweisen können Die roma-
nis chen Theile des Stephansdomes in VVien und die inter-
essante Kirche bei Deutsch Altenburg öde) an der
Gränze von Ungarn werden schon der folgenden Epoche
angehören. In Salzburg, der uralten Metropole dieser
Gegenden, und der einzigen Stelle, wo sich hier noch be-
deutende römische Monumente finden, wird das Langhaus
der Stiftskirche St. Peter noch aus dieser Zeit (Wahr-
Historische Nachrichten über die Blüthe
Klöster giebt Fiorillo Bd. I. passim.
a)
früheren
und Bauthätigkeit der
Sie hat Rundbögen und den gegliederten Bogenfries, aber
schon rippenlose Kreuzgewölbe und darauf angelegte Pfeiler mit Halb-
Säulen und Kelnhkapitälen. Der Chor ist frühgothisch. Interessant ist
ein kleiner, daran angrärlzender, gewölbter Rundbau, eine Kapelle oder
ein Kapitelsaal mit einem reich verzierten Portale mit Wiirfelknäufen.