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Romanische
Bauten
Zeit
sind
verändert j
sämmtlich
klein und
erneuert.
rundbogig gedeckt. Die Thüren
Charakteristische Details linden
sich an diesen einfachen Bauten nur selten, einige Male ein
Rundbogenfries, einmal an den Wandpfeilern der Chor-
nische am Gesimse eine Art Zahnschnitte. Ohne Zweifel
waren diese kleinen Gebäude Grabkapellen Ü, die nach
einer herrschenden Sitte stets in gleicher Form gebaut
wurden, und aus dem elften und zwölften Jahrhundert
stammen mögen. Auch sonst kommen hier ungewöhnliche
Plananlagen vor. Kleinere Landkirchen haben zuweilen die
Form des griechischen Kreuzes (Wlnoves, Bochnitz), öfter
aber Basilikenanlagc, aber ohne Kreuzschilf, mit halbkreis-
förmiger Apsis am Mittelschilfe (Hostivar, Tisnitz, St.
Jakob bei Kuttenberg). Bei der in dieser Weise ange-
legten Kirche zu Prosek bei Prag steht der Thurm vor
der Concha des Chores und deutet also die Kreuzgestalt
an. Die Kirche zn Podvinec bei Jung-Bunzlau zeigt im
Ganzen die Formen des späteren deutsch-romanischen
Styles, Würfelsäulen, einen reicheren Rundbogenfries und
ein schönes Portal, Luid wird also schon der Zeit nach
dem Ende dieser Epoche angehören. Der Grundplan hat
aber die ungewöhnliche Gestalt eines Quadrats mit ange-
bautem Chorc, und ist in seiner westlichen Hälfte von einer
grossen Empore bedeckt. Die Kirche St. Georg zu Prag
auf dem Hradschin hat zwar im Ganzen die herkömmliche
Anlage in Kreuzgestalt mit einer Chornische und Conchen
auf den Kreuzarmen. Die Krypta wird von Säulen mit
rohen, fast völlig viel-kantigen Kapitälen getragen, im
Schiffe Wechseln Pfeiler mit stämmigen Säulen. Bemer-
ß] Springer, a. a. O. S. 96, scheint sie für selbstständige Kir-
chen zu halten. Wenigstens an den drei erwähnten Rundbauten in und
bei Prag zeigt indessen ihre Stellung neben grösseren Kirchen, dass
sie diese Bedeutung nicht hatten.