Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

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Romanische 
Bauten 
Zeit 
sind 
verändert j 
sämmtlich 
klein und 
erneuert. 
rundbogig gedeckt. Die Thüren 
Charakteristische Details linden 
sich an diesen einfachen Bauten nur selten, einige Male ein 
Rundbogenfries, einmal an den Wandpfeilern der Chor- 
nische am Gesimse eine Art Zahnschnitte. Ohne Zweifel 
waren diese kleinen Gebäude Grabkapellen Ü, die nach 
einer herrschenden Sitte stets in gleicher Form gebaut 
wurden, und aus dem elften und zwölften Jahrhundert 
stammen mögen. Auch sonst kommen hier ungewöhnliche 
Plananlagen vor. Kleinere Landkirchen haben zuweilen die 
Form des griechischen Kreuzes (Wlnoves, Bochnitz), öfter 
aber Basilikenanlagc, aber ohne Kreuzschilf, mit halbkreis- 
förmiger Apsis am Mittelschilfe (Hostivar, Tisnitz, St. 
Jakob bei Kuttenberg). Bei der in dieser Weise ange- 
legten Kirche zu Prosek bei Prag steht der Thurm vor 
der Concha des Chores und deutet also die Kreuzgestalt 
an. Die Kirche zn Podvinec bei Jung-Bunzlau zeigt im 
Ganzen die Formen des späteren deutsch-romanischen 
Styles, Würfelsäulen, einen reicheren Rundbogenfries und 
ein schönes Portal, Luid wird also schon der Zeit nach 
dem Ende dieser Epoche angehören. Der Grundplan hat 
aber die ungewöhnliche Gestalt eines Quadrats mit ange- 
bautem Chorc, und ist in seiner westlichen Hälfte von einer 
grossen Empore bedeckt. Die Kirche St. Georg zu Prag 
auf dem Hradschin hat zwar im Ganzen die herkömmliche 
Anlage in Kreuzgestalt mit einer Chornische und Conchen 
auf den Kreuzarmen. Die Krypta wird von Säulen mit 
rohen, fast völlig viel-kantigen Kapitälen getragen, im 
Schiffe Wechseln Pfeiler mit stämmigen Säulen. Bemer- 
ß] Springer, a. a. O. S. 96, scheint sie für selbstständige Kir- 
chen zu halten. Wenigstens an den drei erwähnten Rundbauten in und 
bei Prag zeigt indessen ihre Stellung neben grösseren Kirchen, dass 
sie diese Bedeutung nicht hatten.
	        
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