Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

in 
Schwaben 
un d 
Franken. 
1 45 
sass und in der Schweiz, und mag also als eine Eigen- 
thümlichkeit des allemannischen Stammes betrachtet werden. 
Es war eine frühzeitige und ungeregelte Aeusserung des 
poetischen Sinnes, der sich in diesem deutschen Stamme 
niemals verleugnet hat. 
Auch in Bayern finden wir dieselbe Neigung zu einer 
phantastischen Ornamentik. Das Portal zu Mosburg ist 
an seinen Archivolten und Säulen mit Bauteil und Zick- 
zacklinien reich "und bunt geschmückt, und die Pfeiler in 
der Kiypta des Domes zu Freisin gen sind eigenthümlich 
wechselnder Gestalt und mit Rankengewinden und mensch- 
lichen Gestalten in abenteuerlicher Weise ausgestattet  
Uebrigens ist Bayern noch ärmer an Monumenten aus dieser 
Epoche, als Schwaben, und selbst bei den beiden ange- 
führten zweifelhaft, ob sie ihr noch angehören. 
Franken .zeigt den Einfluss aller rings umher gele- 
genen Gegenden. Die Kirche St. Jacob zu Bamberg 
(1073) M) und die Klosterkirche von Heilsbronn, zwi- 
schen Anspach und Nürnberg (geweiht 1136] haben 
Rundsäulen mit Würfelkapitälen in der Weise des schwä- 
bischen Styls. Der Dom zu Bamberg, in den Jahren 1081 
bis 1111 durch Bischof Otto den Heiligen neu erbaut, war 
eine Basilika mit flacher Decke und starken, in der Weise 
des sächsischen Styls mit Ecksäulchen versehenen Pfeilern, 
die noch jetzt bei späterer Uebeiwxrölbung erhalten sind. 
Die Kirche St. Michael zu Bamberg (geweiht 1121), 
m] Quaglio, Denkmäler der Baukunst im Königreich Bayern. 1816. 
v. Chlingexisperg, das Königreich Bayern in seinen alterthümlichen etc. 
Schönheiten. 1840 ff 
H) Lamb- Schafn- aP- PiStOT- I, p. 330. Herimannus episc. ec- 
clesiam in honorem beati Jacobi Babenberg. propriis expensis exstru- 
xerat. Dass die Herstellung vom Jahre 1109 (von der Heller, Beschl- 
v. B. S. 93, spricht) wesentlichen Einüuss gehabt habe, lässt sie); 
nach den vorhandenen Formen nicht annehmen. 
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