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Schwaben.
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stalten, von flacher und eckiger, fast nur skizzirter Sculptur,
weit über die Fläche der Mauern vortretend, zeigen schon
so früh (1082 1091) die derbe Ornamentik, Welche
sich in diesen Gegenden auch später erhielt Andere
ähnliche Säulenbasiliken sind die Kirchen zu Alpirsbach
(1095) w), zu Steinbach bei Comburg, das Münster von
Schaffhausen, und die Pfarrkirchen zu Brenz bei Heiden-
heim und zu Faurndau bei Göppingen. Die beiden letz-
ten, Wahrscheinlich gegen die Mitte des zwölften Jahrhun-
derts erbaut, haben am Westende eine offene Empore, und
sind überhaupt reicher ausgestattet.
Die Reihe der Pfeilerbasiliken beginnt sehr frühe mit
dem Dom in Augsburg (991 1077) für]; die Johannis-
kirche zu Gmünd (um 1100), die schon 1080 gestiftete,
aber wohl erst im Anfange des folgenden Jahrhunderts
gebaute Stiftskirche zu Sindelfingen, die Kirchen zu
Bottweil, Pforzheiln, Dettingen, Denkendorf bei
Esslingen, die Stiftskirche zu Ellwangen (1124 gegrün-
det), eine der stattlichsten Basiliken des Landes, das grosse,
später überwölbte Schilf der Klosterkirche zu M aulbronn
(1148 1178) gehören dieser Reihe an. Mehrere
Vgl. Manch a. a. O.
w) Freih. v. Stillfried, Hohenzollerisehe Alterthümer.
WM] Ans dieser Bauzeit stammt die Krypta und die Pfeilerreihe
des Schiffes, welches jedoch später (1321 -1356) durch Hinzufügung
von äusseren Seitenschiffen, Gewölbdiensten an den alten Pfeilern und
Kreuzgewölben verändert wurde. Bemerkenswerth ist, dass die alte,
schon seit dem achten Jahrhundert bestehende Kirche, wahrscheinlich
aus lokalen Rücksiehten, den Chor im Westen hatte. Erst bei einem
Bau des vierzehnten Jahrhunderts wurde (1356-1431) ein prachtvoller
neuer Chor auf der Ostseite angelegt. Vgl. Allioli, die Broncethüre
des Domes zu Augsburg, 1853, S. 34 tl.
In Sindelfingen und in Gmünd haben die Pfeiler Ecksäulehen,
in Maulbronn unter den Scheidbögen angelegte Halbsäulen. Die Vor-
halle der Westseite und der schöne Kreuzgang von Maulbronn stammen
aus einer späteren Zeit.