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Romanischer
Styl
ihre Formen darthun, theils aus dem elften, theils aus dem
zwölften Jahrhundert. Interessanter ist der sogenannte
alte Dom zu Regensburg, ein längliches Gebäude, mit
Kreuzgewölben gedeckt und rings umher in den Wänden
mit gewölbten Nischen versehen, Welches neben diesem
durchgeführten Systeme der Mauerverstärkung reinere For-
men zeigt, die noch einen Anklang an die Technik besserer
Zeiten geben. Allein dennoch fehlt es an Gründen, diese
kleine Kirche (welche übrigens niemals die Bedeutung einer
bischöflichen hatte, sondern dem heiligen Stephan geweiht
war) höher hinauf, als bis ins elfte Jahrhundert zu rücken
Jedenfalls erhielt sich der Gewölbebarl nicht länger, und
wir finden nur einfache Basiliken mit gerader Decke, und
zwar nur mit Pfeilern oder mit Säulen, niemals mit der
Verbindung beider.
In Schwaben kommen von Anfang an Basiliken
beider Art vor. Der Dom zu Constanz (nach 1052] und
die Aureliuskirche im Kloster Hirschau (1059 1071]
sind Säulenbasiliken mit kurzen Stämmen, schweren WVür-
felkapitälen und einfach abgeschrägten Gesimsplatteil. Ob
die grössere Kirche desselben Klosters, die St. Peter- und
Paulskirche, Säulen oder Pfeiler hatte, ist ungewiss, da
nach ihrer Zerstörung im Jahre 1692 nur noch der nörd-
liche Portalthurln steht, der, in sechs Stockwerken aufstei-
gend, mit Lisenen und sogar mit durchschneidenden Bögen
ziemlich reich verziert ist. Menschliche und thierische Ge-
Jahre 1164 darin begrabenen Bischof
dies auch schon von Schuegraf (vgl. v.
angenommen war.
Hartwig II. gegründet sei,
Chlingerlsperg Bayern II. S.
wie
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i) Vgl. Kallenbach a. a. O. Popp und Bülau: Regensburgische
Baudenkmale, und besonders F. v. Quast a. a. O.
Vgl. den Bericht von Dr. Merz im Kunstblatt 1843, Nro. 47
51, und J. M. Manch in einem Programm der polytechnischen Schule
zu Stuttgart vom Jahre 1849 mit Abbildungen.