in
Bayern.
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Beginn des Uebergangsstyles verräth, der dann in den mei-
sten übrigen erhaltenen Monumenten entschieden vorherrscht.
In Vergleich mit den bisher betrachteten Provinzen sind
die übrigen deutschen Lande an Monumenten aus dieser
ersten Epoche sehr arm. Namentlich gilt dies von dem
gesammten südlichen Deutschland diesseits des Rheines.
Dieser lllangel erklärt sich aus den historischen Verhält-
nissen. Die Spwen römischer Civilisatiorl waren durch die
Völkerwanderung, die hier ihre grosse Heerstrasse hatte,
gründlich zerstört; die karoliirgischen Zeiten hatten in diesen
von dem Sitze des Herrscherhalises entfernten Gegenden
Wenig eingewirkt, die Raubzüge der Ungarn endlich grosse
Strecken verwüstet. Das Land war daher, als Sachsen
und die Rheingegend sich schon mächtig hoben, noch fast
im Urzustande, eine YVüste, in der einzelne Klöster und
Bischofssitze wie Inseln lagen. Daher finden sich hier auch
weder erhebliche Bauten römischen Ursprungs, noch Spuren
erhaltener römischer Technik. Noch am Ende des elften
Jahrhunderts fand der heilige Altmann, als er auf den bi-
schöflichen Stuhl von Passau berufen wurde, fast sämmt-
liche Kirchen seiner neuen Diöcese in Holz gebaut, und
sorgte für die Errichtung steinerner Gebäude Man hat
einigen kleinen Bauten ein höheres Alter zuschreiben Wollen,
allein die runden Kapellen zu Altenfnrt bei Nürnberg w?)
und zu Steingaden in Bayern, und endlich das irrig so-
genannte Baptisterium in Regensburg wir) stammen, wie
S0 erzählt sein Biograph bei Calles, Annales Austr. lib. VI,
p. 414. Fiorillo G. d. z. K. in D. I. 96.
w") Kallenbach Chronologie Taf. 3.
F. v. Quasi; im Deutschen Kunstblatte 1852, S. 164 fl. weist
nach, dass das kleine Gebäude kein Baptisterium, sondern eine Kapelle
mit dem Titel Allerheiligen gewesen, und wahrscheinlich von dem im