Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das eigentliche Mittelalter (Bd. 4 = [2], Bd. 2, Abth. 2)

Rosheim. 
139 
gl-ossen Gewölben, die mehr als ein Quadrat bilden, da 
ihre Tiefe grösser ist, als die Breite des Mittelschitfes. Sie 
ruhen auf schweren, Weit vertretenden Pfeilern, Während 
die dazwischen liegenden Arcaden von gedrückten, nur drei 
Durchmesser haltenden Säulen mit ungeheuern, flachen Ka- 
pitälen getragen werden. Alle vier Kapitäle sind reich und 
verschieden verziert; bei dem einen wird die schwere vier- 
eckige Plinthe durch acht kleinere Würfelknäufe (drei auf 
jeder Seite, also vier auf den Ecken und vier dazwischen 
gestellte), bei einem anderen durch vier eben solche, die 
auf der Mitte jeder Seite durch ein triglyphenartiges Orna- 
ment verbunden sind, bei einem dritten durch eine, mit 
kräftigen, romanischen Blättern verzierte Kehle, bei dem 
vierten endlich durch vierundzwanzig Larven oder Men- 
schenköpfe, die wie eine Perlenschnur herum gereiht sind, 
getragen St). Auch die Consolen, auf welchen das Gewölbe 
der Vierung des Kreuzes ruht, sind zum Theil mit Larven, 
Fröschen imd anderen 'l'hiergestalten besetzt. Die Basis ist. 
attisch, wiederum in sehr schwerer Form und mit unge- 
heueren Eckblättern. Die Gesimse der Pfeiler sind theils 
schachbrettartig, theils mit Blattwerk, theils strickartig ver- 
ziert nnd zwar mit so grosser Freude am Wechsel, dass 
sogar an demselben Pfeiler die verschiedenen Seiten anders 
ornamentirt sind. Nimmt man hinzu, dass die Schiffe sehr- 
niedrig und durch kleine rundbogige Fenster schwach be- 
leuchtet sind, so kann man sich den schwerfälligen, trüben 
Ausdruck des Ganzen vergegenwärtigen. Das Aeussere ist 
dagegen sehr reich; am Oberschiffe stehen Halbsäulen statt 
der Lisenen, mit wechselnden Kapitälen; an verschiedenen 
"Q Abbildungen zweier Kapitäle bei Chapuy moyen age monu- 
mental Nro. 266 und bei Caumont, Bull. mon. XVII. p. 247. Ganz 
ähnliche Kapitäle, wie das hierneben abgebildete, finden sich auch in 
der Vorhalle von Mauresmünster.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.